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~ Künstler aus Österreich: Arthur Kurtz, Augustin Kurtz-Gallenstein, Oskar Kurtz, Camillo Kurtz, Anneliese Burzan-Kurtz – Familie, Leben und Werke

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Schlagwort-Archiv: Wien

Vom Ende des Dritten Reichs

26 Sonntag Apr 2020

Posted by Burzan/Kurtz in Fragen, Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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1945, Adolf Hitler, Amtsblatt, Attest, Aufdruck, Auktion, Berlin, Bombenhagel, Briefe, Briefmarken, Deutsches Reich, Drittes Reich, Ein Volk steht auf, Erich Meerwald, Ersttag, Exklusivitäten, Fälschung, Fliegerkorps, Graz, Grossdeutsches Reich, Handbuch SA/SS-Briefe, Hitlersäge, Joanneum, Leoben, Lorch, Maschinengewehr, Nationalsozialisten, NS-Symbol, NSFK, NSKK, Parteiformationen, Postschalter, Prüfexperten, Probedruck, Propaganda, Raritäten, Reichspost, Reichspropaganda-Ministerium, Rote Armee, SA-SS, Soecknick, Staatsdruckerei, Sturmabteilung, Uniform, Untergang, Volkssturm, Vorlagekarton, Wien, Zuschlagsmarke

Vor 75 Jahren: Die letzten Briefmarken und Raritäten der Deutschen Reichspost entstanden in Wien.

Letzte reguläre Ausgabe des Deutschen Reichs: „Volkssturm“ als Ersttag vom 3. Februar 1945.

Ab Februar 1945 hatte die letzte regulär ausgegebene Zuschlags-Sondermarke „Volkssturm“ zu 12+8 Pfennig im Dritten Reich noch viele Postschalter erreicht. Ein einheitlicher Ersttag von MiNr. 908 lässt sich aber nicht nachweisen. Sie wurde vom Reichspostministerium im Amtsblatt 10/1945 am 30. Januar 1945 angekündigt. Vermutlich bezog ein Großkunde in Lorch dieses Postwertzeichen direkt von der Reichsdruckerei aus Wien und ließ etliche Kartenbriefe mit Tagesstempel vom 3.2.1945 versehen, heute mindestens 100 Euro wert.

Die eilige Herstellung dieser Ausgabe spiegelt sich in einer Vielzahl an kleinen Fehlern im Rastertiefdruck. Doch auch Normalmarken dieser letzten Ausgabe des Deutschen Reichs, die im Postbetrieb flächendeckend zur Verwendung kam, sollten auf Belegen nicht unterschätzt werden. Zu zweistelligen Beträgen bieten sie einen angemessenen Abschluss dieses Sammelgebiets.

Lokaler Handstempel von Löbau (Dr. Fischer); lokaler Aufdruck Leoben (Stilus).

Restbestände der Marke kamen mit verschiedenen lokalen Überdrucken zur Verwendung. Als Österreich Lokalausgabe Graz mit „Panther“-Wappenaufdruck wurde die Volkssturmmarke auf einem Brief vom 17.V.1945 der Gemälde- und Skulpturensammlung am Joanneum verwendet, mit dem Bahnhofspostamts-Entwerter Graz 2 (Dokumentarentwicklung) von 120 auf 220 Euro gesteigert (Dorotheum).

SA und SS – Die Allerletzten

Als letzte Ausgabe des Deutschen Reiches führen Kataloge und Vordruckalben die beiden Werte zu 12 + 38 Pfennig mit propagandistischen Szenen von Parteiorganisationen. Auf MiNr. 909 zeigte der Frankfurter Grafiker René Ahrlé (1893-1976) einen SA-Mann in Uniform der Sturmabteilung mit Fackel. MiNr. 910 entstand nach einem Entwurf von Erich Meerwald (1895-1973), im Vordergrund ein Mitglied der Waffen-SS mit Stahlhelm, Patronengurt und Maschinengewehr („Hitlersäge“) neben einem Fahnenträger.

Waren diese Marken für den 56. Geburtstag von Adolf Hitler am 20. April 1945 vorgesehen? Bis heute streiten sich Experten, wieweit diese Werte tatsächlich noch inmitten des Kriegsgeschehens von der Wiener Druckerei ausgeliefert, an Postschalter verteilt, ausgegeben und gebraucht werden konnten – als Deutschland bereits kurz vor dem Zusammenbruch stand und die Rote Armee Berlin bereits fest umklammert hatte. Wer wollte sich noch zwischen Bombenhagel und Granaten aus Luftschutzkellern wagen, um eine Neuerscheinung zu erwerben, vielleicht zu verschicken?

Heute sind postfrische Sätze gezähnt oder geschnitten ausreichend auf dem Markt verfügbar. Bei Gebrauchten verstellte die Vielzahl an rückdatierten und falschen Stempeln jahrzehntelang den Blick, als „Gefälligkeitsstempel“ deklariert. Echt Gebrauchte sollten in den 80ern und 90er je 600 Mark wert sein; 2001 lag eine Michelbewertung von 1200 Euro pro echt gestempeltes Stück vor. Doch wer nicht bis zu vierstellige Beträge riskieren will, sollte besser auf den verständlichen Wunsch verzichten, diese Ausgabe in gebrauchter Erhaltung zu besitzen. Denn weder gestempelt noch auf Belegen wird diese Ausgabe seit einiger Zeit durch Experten des BPP bestätigt. Darauf weist der Michel Deutschland-Spezialkatalog als Fußnote hin: „Bei Marken in gebrauchter Erhaltung (gestempelt, Brief) handelt es sich vermutlich ausschließlich um rückdatierte Abstempelungen aus den Nachkriegsjahren. Es erfolgt keine BPP-Prüfung.“ Zur Diskussion sollte das Buch von Wolf-Dieter Röpke „Handbuch SA/SS-Briefe vom April 1945“ beitragen, das 2010 bei der Forschungsgemeinschaft Berlin erschien.

Wiener Probedrucke zu 16 000 Euro

Als Indiz für nennenswerte Restbestände, die nach Kriegsende noch in Wien lagerten, kann man eine spannende Offerte bei der Felzmann Frühjahrs-Auktion 2020 werten. Hier gab es zwei unterschiedliche Aufdruckproben zur zweiten Wiener Aushilfsausgabe auf den beiden letzten Marken des untergegangenen III. Reiches, MiNr. 909 SA und 910 SS. Mit „ÖSTERREICH“ in unterschiedlichen Typen, Wertangabe „12 Pf.“ und Balken sollten die alten Bezeichnungen schwarz überdruckt werden. Doch die verbleibenden Bildteile mit NS-Symbolen ließen eine solche Ausgabe wohl kaum vertretbar erscheinen. Die Losbeschreibung konstatierte: „Werden diese größten Raritäten aus den frühen Tagen der jungen 2. Republik schon einzeln kaum einmal angeboten, dürfte dieses Satz-Angebot wohl einmalig sein, zumal Verbandsprüfer Rüdiger Soecknick in seinem aktuellen BPP-Attest zum SA-Mann-Überdruck betont ‚… das erste mir bis dato bekannte Stück.“ Mit minimalen Anhaftungen **/* in tadelloser Gesamterhaltung wurden 16 000 Euro erwartet.

Unverausgabte NSKK und NFSK bis 46 000 Euro

Dass die Reihe der Parteiformationen ursprünglich mit vier Motiven geplant war, belegen wenige erhaltene Vorlagekartons der Wiener Staatsdruckerei. Sie tragen neben MiNr. 909-910 auch zwei nicht verausgabte Wertstufen zu 12 + 38 Pfennig in gezähnter Form. Eine Darstellung „N.S.K.K.“ ist dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps gewidmet, mit drei Männern unterschiedlichen Alters vor einem Panzer (MiNr. X). Das andere Motiv „NSFK“ zeigt links unten das Abzeichen des Nationalsozialistischen Fliegerkorps und Segelflugzeuge, als MiNr. XI geführt.

Lose Stücke wurden von solchen Vorlagekartons abgelöst und haben ohne Gummierung inzwischen Bewertungen von je 24 000 Michel-Euro erreicht! 1970 notierten sie noch jeweils 500 Mark, 1980 schon 12 000 pro Stück, 1990 je 30 000 Mark, 2001 je 14 000 Euro. Das Auktionshaus Schlegel eröffnete seine Sonderauktion „Exklusivitäten der Philatelie“ 2018 mit den beiden Exemplaren NSKK und NSFK jeweils auf einem „Solokarton“ und berichtete dazu: „In dieser Form dienten die Vorlagen als sogenannte ‚Informations-Präsente‘. Angefertigt wurden diese Stücke für die Archive vom Reichspropaganda-Ministerium. Derartige ‚Präsentations-Vorlagen‘ erhielten auch die dem Thema entsprechenden Parteiformationen als Archivmaterial. Bereits am 30. Januar 1945 war das Erscheinen dieser beiden Motive amtlich angekündigt worden, in der chaotischen Untergangsphase des 3. Reiches war eine Herstellung nicht mehr möglich.“ Von den Probedrucken der nicht mehr zur Ausgabe gelangten Motive sollen insgesamt nur 16 Sätze bekannt sein, gemäß Informationen des Experten Wolfgang Jakubek. 46 000 Euro wurden für das Paar dieser „Solokartons“ bewilligt! Ein weiteres Duo der beiden nicht mehr zur Ausgabe gelangten Werte NSKK und NSFK zu je 12+38 Pfennig, MiNr. X und XI des Dritten Reichs kam bei Kirstein-Larisch in München zur Versteigerung. Beide befanden sich jeweils auf einem amtlichen Vorlagekarton von 1945; der Zuschlag erfolgte attestestiert zu 39 500 Euro.

Michael Burzan
(überarbeitet nach Briefmarken-Spiegel, Markt-Spiegel Mai 2020)

Hinweis gemäß §86 und §86a Strafgesetzbuch

Die Abbildungen aus der Zeit des III. Reiches dienen nur zu Zwecken der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken (§86 und §86a Dt. Strafgesetzbuch). 

Nackte Tänze des Grauens, des Lasters und der Extase: „Die Berber“ in Wien, Berlin und Stuttgart

14 Dienstag Apr 2020

Posted by Burzan/Kurtz in Ausstellungen, Film, Fragen, Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Anita Berber, Bühnenbildner, Berlin, César Klein, Extase, Femme Fatale, Gemälde, Haus der Irren, Künstlerhaus, Klaus Mann, Kokainsucht, Koreanischer Tanz, Laster, Lotti Huber, Morphium, Nackttanz, Otto Dix, Peitschentanz, Porzellan, Rosa von Praunheim, Rosenthal, Schauspielerin, Sebastian Droste, Skandal, Staatsgalerie, Stuttgart, Tänze des Grauens, Wien

Die Suche nach der Identität einer dargestellten Person führte uns zur Geschichte der Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber (1899-1928). Mit ihrem Bühnen-Programm „Tänze des Grauens, des Lasters und der Extase“ sorgte sie mit ihrem Partner Sebastian Droste (Willy Knobloch, 1898-1927) auch in Wien reihenweise für Skandale.

Ruhm durch Wiener Skandale

Im November 1917 hatte Anita Berber mit 18 Jahren ihr Wien-Debüt im Varieté Apollo gegeben. Fünf Jahre später war ihr Ruhm bereits auf dem Höhepunkt. Eine Beschreibung jener Zeit hat Gunhild Oberzaucher-Schüller für ImPulsTanz 2015 zusammengetragen und zitiert: „Nackt ist sie aufgetreten, nackt! Ganz Wien ist zusammengelaufen. Sondergarnituren der ‚Elektrischen‘ sind nach den Nachtvorstellungen im Konzerthaus bereit gestanden. Verhaftet hat man sie jeden Tag, dann freigelassen, nach der Vorstellung sie und diesen Droste wieder verhaftet, und dann wieder gehen lassen, es war ein ewiges Hin und Her. Nackt hat sie getanzt, völlig nackt!“

Der Skandal sei – auf den ersten Blick gesehen – durch das Zusammenwirken von aufgegriffener Thematik und die laszive Art und Weise der Darbietung entstanden. Ihre Tänze trugen Titel wie „Byzantinischer Peitschentanz“, „Cocain“, „Märtyrer“, „Selbstmord“, „Morphium“, „Haus der Irren“, „Astarte“ und „Die Nacht der Borgia“. Im Januar 1923 sorgte die behördliche Ausweisung aus Österreich für Schlagzeilen. Dabei waren auch einige ihrer Filme in Wien entstanden, darunter „Wien, du Stadt der Lieder (Ja, wenn der Strauß an Walzer spielt!)“, der am 9. Februar 1923 Premiere feierte.

Ebenfalls 1923 in Wien erschien ein limitierter Kunstband des Gloriette-Verlags unter dem Titel ihres Programms „Die Tänze des Lasters des Grauens und der Extase“, mit Texten, Gedichten, Erläuterungen zu den Tänzen, illustriert mit Zeichnungen und Photos des Atelier d’Ora (Dora Kallmus & Arthur Benda).

In weiteren Jahren endete ihre Filmkarriere; die früheren Reize der mondänen femme fatale wirkten auch auf der Bühne zunehmend überholt und übertrieben. Ihr exzessiv geschwächter Körper erlag der Tuberkulose nach einer Tournee in den Nahen Osten am 10. November 1928.

Klaus Mann schrieb in einem Rückblick über das Jahr 1924: „Anita Berber war schon eine Legende. Sie war erst seit zwei oder drei Jahren berühmt, aber schon ein Symbol geworden. Verderbte Bürgermädchen kopierten die Berber, jede bessere Kokotte wollte möglichst genau wie sie aussehen. Nachkriegserotik, Kokain, Salomé, letzte Perversität: solche Begriffe bildeten den Strahlenkranz ihrer Glorie. Nebenbei wussten die Kenner, dass sie eine ausgezeichnete Tänzerin war.“

In einer Kunstsammlung der Kurtz-Familie findet sich ein Porträt des Künstlers, Film- und Bühnenbildners César Klein (1876-1954), der die Darstellerin mit Sicherheit gekannt hat. Gibt es – abgesehen von der Ähnlichkeit – weitere Hinweise, dass diese Gouache Anita Berber darstellt?

Ikone der Zwanziger nach Otto Dix

Die Kunstwelt hat Anita Berber durch das berühmte Gemälde des Expressionisten Otto Dix aus dem Jahr 1925 in Erinnerung behalten, das sich heute in der Kunstsammlung der Stuttgarter Staatsgalerie befindet
(siehe 1991 Sonder-Briefmarke Deutschland, MiNr. 1572).

Der österreichische Bildhauer Constantin Holzer-Defanti gestaltete für das Haus Rosenthal Porzellan-Figuren nach Anita Berber (Koreanischer Tanz und Pierrette). 

Der Regisseur Rosa von Praunheim hat 1988 eine neue Interpretation der Lebensgeschichte in „Anita – Tänze des Grauens“ mit Lotti Huber gedreht.

Wenige Filmszenen aus dem Werk von Anita Berber sind auf YouTube zu finden; dazu hier einige Links:

  • Aus „Unheimliche Geschichten“ (1919) und „Dr. Mabuse, der Spieler“ (1922)
  • Wikipedia zu Anita Berber
  • Buch-Publikation „Die Tänze des Grauens, des Lasters und der Extase“, 1923, auf achtung.photography
  • auf knerger.de
  • Anfangsszenen „Anita – Tänze des Lasters“ (1988)

Michael Burzan

„Fuchs im Stall“ von Arthur Kurtz

22 Mittwoch Jan 2020

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Arthur Kurtz, Auktion, Ölgemälde, Dorotheum, Fuchs, Pferdegemälde, Pferdestall, Schätzwert, Signatur, Versteigerung, Wien

Ein attraktives Pferde-Gemälde von Arthur Kurtz steht am 25. Februar 2020 bei Palais Dorotheum zur Auktion an. Unter Los-Nr. 131 erscheint es gerahmt mit dem Titel „Fuchs im Stall“ in Öl auf Leinwand, 58 x 71 cm, rechts unten mit Signatur. Laut Beschreibung ist es leicht beschädigt. Der Wert wird auf 2000 bis 2600 Euro geschätzt…

Auktion:Ölgemälde und Aquarelle des 19. Jahrhunderts
Datum: 25.02.2020 – 16:00 
Auktionsort:Wien, Palais Dorotheum
Besichtigung:18.02. – 25.02.2020

Zum „Beethoven-Jahr“: Totenmasken von Danhauser bis Camillo Kurtz

10 Freitag Jan 2020

Posted by Burzan/Kurtz in Camillo Kurtz (1896-1973), Fundstücke, Musik, Uncategorized

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1827, Beethoven-Haus, Bonn, Briefmarke, Camillo Kurtz, Danhauser, Geburtshaus, Glasur, Keramik, Komponist, Ludwig van Beethoven, Privatpostkarte, Schwarzspanierhaus, Sterbehaus, Totenmaske, Wien, Zähnung

Das „Beethoven-Jahr“ 2020 wird international aus Anlass des 250. Geburtstages des Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) mit Konzerten und Aufführungen gefeiert.

Diese Totenmaske kann mit Sicherheit dem Gleisdorfer Künstler Camillo Kurtz (1896-1973) zugeschrieben werden. Eine Signatur ist nicht darauf zu finden, doch Art und Farbe der Glasur sind typisch für seine Arbeiten.

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Das Original stammt von dem früh verstorbenen österreichischen Maler und Grafiker Josef Franz Danhauser (1805-1845, Wien). 1827 nahm er dem verstorbenen Ludwig van Beethoven die Totenmaske ab, die heute im Beethoven-Haus Bonn aufbewahrt wird. Danhauser schuf auch eine Ölskizze und eine Zeichnung des Komponisten, die als Lithographie umgesetzt wurde.

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Ludwig van Beethoven starb am Nachmittag des 26. März 1827 nach längerer Krankheit in seiner Wohnung im „Schwarzspanierhaus“ in Wien. Als der junge Künstler Josef Danhauser vom Tod des von ihm sehr verehrten Komponisten erfuhr, wandte er sich sofort an Beethovens Freund Stephan von Breuning und bat darum, Beethoven die Totenmaske abnehmen zu dürfen. Breuning entsprach dieser Bitte auch, und Danhauser erhielt die Möglichkeit, die Abformung in Beethovens Wohnung vorzunehmen.

Nach dem heutigen Kenntnisstand sei es am wahrscheinlichsten, daß sich Josef Danhauser und sein Bruder Carl bereits wenige Stunden nach Beethovens Ableben frühmorgens ins „Schwarzspanierhaus“ begaben und dort die Totenmaske anfertigten. Bei dieser Prozedur entstand ein Negativ von Beethovens Gesicht, das heute nicht mehr erhalten ist. Später goß Danhauser diese Negativ-Form mit Gips aus und erhielt so ein Positiv, das man heute als „Totenmaske“ bezeichnet. (S.B.)

Links: Privatpostkarte Deutsches Reich mit Beethovens Geburts- und Sterbehaus; rechts: Österreich Ausgabe Komponisten 1922 in seltener Zähnung.


Quelle:

Beethoven-Haus Bonn

Gedicht „Beethovens Totenmaske“

Sendung BR-Klassik

Selbstporträt Arthur Kurtz von 1892

30 Freitag Aug 2019

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1892, Ölbild, Gemälde, Geschenk, Mia Schicher, Präsent, Rückseite, Sammlung, Selbstporträt, Signatir, Skizze, Wien

Wieder einmal ist ein bisher nicht registriertes Gemälde von Arthur Kurtz (1860-1917) wiederentdeckt worden!

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Es handelt sich um eines der wenigen bekannten Selbstporträts des bedeutenden Künstlers aus der Steiermark. Unter der Signatur ist die Ölskizze auf das Jahr 1892 datiert, als er etwa 32 Jahre alt gewesen sein muss.

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Interessant ist ein Zettel, der auf der Rückseite des Bildes befestigt war. Handschriftlich wurde darauf vermerkt:
„Das Selbstportrait des
Meisters von ihm selbst am
29. Oktober 1892 zum Geschenk
erhalten.
3.11.1892
(Schicher Mia?)

Wien
Arthur Kurtz“

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Inzwischen befindet sich das Werk in der Privatsammlung eines Mitglieds der Kurtz-Familie. Wer wohl die Dame war, die einst dieses Präsent erhielt?

Die Familie Pendl – Bildhauer von Südtirol bis Wien

27 Dienstag Nov 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Akademie der Bildenden Künste, Andreas Hofer, Ansichtskarte, Architektur, Bildhauer, Cruzifix, Denkmal, Emanuel Pendl, Erster Weltkrieg, Erwin Pendl, Familie, Fotografie, Franz Xaver Pendl, Handschrift, Johann Baptist Pendl, Justitia, Justizpalast, Künstlerhaus, Kongress, Kunstakademie, Kunstpostkarten, München, Meran, Panorama, Rechtsanwälte, Südtirol, signiert, Soldaten, Straßenbahn, Unfall, Venedig, Verwundete, Weltausstellung, Wien, Wikipedia

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Er zählte zu den populären Bildhauern seiner Zeit und viele seiner Werke finden auch heute noch Würdigung, oft genug jedoch ohne Verbindung mit seinem Namen: Emanuel Pendl, der am 23. Februar 1845 in Meran geboren wurde und am 28. September 1927 an den Folgen eines Unfalls mit der Straßenbahn am Wiener Praterstern starb.

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Emanuel Pendl „Justitia“ im Justizpalast, Wien (Quelle: Wikipedia, digitale Bearbeitung: PhilaTec)

Er stammte aus einer traditionsreichen Südtiroler Bildhauer-Familie, war Sohn von Franz Xaver Pendl (1817-1896), der an den Kunstakademien in Wien und München studiert hatte, und Enkel von Johann Baptist Pendl (1791–1859), der gleichfalls die Wiener Akademie der bildenden Künste besucht hatte.

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Emanuel Pendl erhielt seine Ausbildung an den Kunstakademien von Venedig und Wien. Seine teils monumentalen Plastiken zieren zahlreiche Gebäude an der Wiener Ringstraße. Am bekanntesten wurde seine um 1880 geschaffene Figur der „Justitia“, die architektonisch ideal im Zentrum des Justizpalastes inszeniert wurde. Am 31. August 1984 erschien eine Darstellung auf der Sondermarke der österreichischen Post zu sieben Schilling, aus Anlass des Internationalen Rechtsanwälte-Kongresses IBA.

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In seiner Heimatstadt Meran zählt das Denkmal von Emanuel Pendl aus Bronze für Andreas Hofer zu den beliebten Sehenswürdigkeiten und Treffpunkten für offizielle Zeremonien. Seit 1914 gedenkt die Stadt auf diese Weise im Park vor dem Bahnhof des Anschlusses von Tirol an Österreich 1814. Es stellt Andreas Hofer dar, als er den Eid leistet, seine Heimat gegen die Feinde zu verteidigen; der Sockel trägt seine Worte „Für Gott, Kaiser und Vaterland“.

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Bei Recherchen für Beiträge über das Wiener Künstlerhaus fiel dem Autor eine ungebrauchte Ansichtskarte auf, die auf der Rückseite einen verblassten Stempel trug: „EMANUEL PENDL Bildhauer, Wien.“ Die Bildseite trägt eine Fotografie, zu der eine handschriftliche Erläuterung am Rand umläuft:

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„ZentralSaal des Wiener Künstlerhauses als Rekonvalescentenheim für Verwundete Krieger. 1914 Das Cruzifix ist von mir. Lebensgroßes Cruzifix. Emanuel Pendl.“

Ein Sohn von Emanuel Pendl war Erwin Pendl (1875-1945), der wie seine Vorfahren die Wiener Kunstakademie besuchte. Er spezialisierte sich auf Architektur und schuf seit den 1890er-Jahren unzählige kleinformatige Ansichten Wiens in Form von Künstlerpostkarten, oft nach Aquarellen gestaltet, aber auch monumentale Darstellungen der Stadt (Beispiel aus 1904), unter anderem zu den Weltausstellungen in Paris 1889 und 1900.

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(Künstler-Ansichtskarten mit Signatur Erwin Pendl, Delcampe)

Exlibris für Gerhard Ramberg: Goethe-Porträt von Arthur Kurtz, anno 1911

04 Samstag Aug 2018

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Adele Bloch, Albrecht Dürer, Bücher, Bücherzeichen, Beham, Besitzer, Bibliothek, Buchdruck, Die Gartenlaube, Die moderne Kunstbewegung, Druck, Eule, Exlibris, Frederikshavn Art Museum, Freimaurer, Geburtshaus, Gemälde, Gerhard Ramberg, Glaspalast, Goethe, Grafik, Gustav Klimt, Hans Holbein, Hans Makart, Hellmalerei, Herausgeber, Holzschnitt, Jahrhundertwende, Künstler, Kollektion, Koloman Moser, Kunstausstellung, L.V. Angerer, Lichtdruck, München, Muse, Oprah Winfrey, Porträt, Radierung, Redakteur, Rosegger, Rupprecht Geiger, Sammler, Schreibtisch, Schriftsteller, Stich, Theater, Von der Nadel zur Feder, Wien, Wiener Secession, Willi Geiger, William Unger

„Ex Libris“ – Aus Büchern, kurz „Exlibris“ – lautet die lateinische Bezeichnung für Drucke, die als Besitzerzeichen meist vorne in Büchern eingeklebt werden, für Bibliotheken und Privatleute oft von bekannten oder vergessenen Künstlern gestaltet. Eine frühe Blüte erlebten die Exlibris im 16. und 17. Jahrhundert, als bedeutende Maler und Graphiker wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Hans Holbein, Hans Burgkmair, Hans Baldung Grien, die Brüder Sebald Beham und Barthel Beham kunstvolle Holzschnitte und Stiche schufen. Im späten 19. Jahrhundert erwachte die Kunst der Exlibris neu und schuf äußerst gelungene Beispiele in vielen Stilformen und Techniken, für die sich ein eigener Sammlerkreis bildete.

Eine Internet-Offerte brachte im Juli 2018 ein Exlibris zum Vorschein, das der Künstler Arthur Kurtz (1860-1917) laut Signatur 1911 für die Bibliothek von Gerhard Ramberg gestaltet hat – mit einem Porträt des Dichters Johann Wolfgang von Goethe, dem Zeichen der Freimaurer, einer Eule links und einer nackten Muse mit Lorbeerzweig, im Lichtdruck ausgeführt  :

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Der Schriftsteller und Herausgeber Gerhard Ramberg (-Mayer, 1862-1945), gut bekannt mit dem großen österreichischen Maler Hans Makart (1840-1884), schrieb um die Jahrhundertwende einige interessante Beiträge und Bücher über Kunst und Theater seiner Zeit; er wird zudem als Redakteur der „Wiener Exlibriszeitung“ genannt.
So findet man unter seinen Publikationen:

– Heutige Kunst : Ein Rundgang durch die Internationale Jubiläums-Kunst-Ausstellung zu München, 1888, 3 Auflagen

– Hellmalerei : Ein Spaziergang durch den Münchener Glaspalast im Sommer 1889

– Ein Preisausschreiben : Künstler-Novelletten, Herausgegeben von G. Ramberg, 1889, 3 Auflagen

– Die moderne Kunstbewegung : Zweck und Wesen der Secession, 1898, 2 Auflagen
Online unter Ramberg – Die moderne Kunst, 1898

– Theater-Plaudereien, 1900, 2 Auflagen
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Eine Porträtskizze P. K. Roseggers von G. Ramberg. unter dem Titel „Von der Nadel zur Feder“ ist 1888 in der „Gartenlaube“ erschienen und kann online gelesen werden:
„Von der Nadel zur Feder. Eine Porträtskizze P. K. Roseggers von G. Ramberg.“

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Könnte es sein, dass die erste Bekanntschaft zwischen Arthur Kurtz und Gerhard Ramberg bereits auf die „Münchner Zeit“ der späten 1880er-Jahre datiert?

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„Exlibris Gerhard Ramberg – Doctor Rosegger“, Lichtdruck, Blattgröße 15,1 x 10,2 cm, im Druck signiert und datiert (1911).
Rückseitig mit gedrucktem Widmungsvermerk : „Exlibris zu Ehren Dr. P Rosegger Mittelbild, darstellend des Dichters Geburtshaus, nach einer Federzeichnung von Rosegger selbst, Umrahmung von Arthur Kurtz-Wien“.
(Sammlung G. Blum, Inv-Nr. B-25187).
gesehen bei: Signum Antiquariat (Kronberg, Deutschland) auf http://www.zvab.com,
ebenso wie die beiden folgenden Exlibris für Gerhard Ramberg :

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Wilhelm / William Unger (Hannover 1837 – 1932 Innsbruck, Radierer und Kupferstecher), 1871 zum Professor an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar berufen; 1881 Direktor der Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie; 1884 er zum Mitglied der Schwedischen Akademie der Künste gewählt. 1894 Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien.
1928 Autobiografie „Aus meinem Leben“.
Undatiertes Klischee „Ex Libris Gerhard Ramberg Wien“, Büttenpapier, 11 x 7,8 cm, im Druck signiert (Sammlung G. Blum, Inv.-Nr. B-49544).

Ein im Stil völlig anders gestaltetes Exlibris für „Gerhard Ramberg“ schuf der deutsche Maler, Grafiker und Exlibris-Künstler Willi Geiger (1878-1971, Vater des Künstlers Rupprecht Geiger, 1908-2009) im Buchdruck, Format 7,2 x 7,5 cm. Im Druck signiert und datiert „1911“ (Schreyl Nr. 1911/ 163).
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(Abb. + angeboten bei Signum Exlibris Shop)

Das dänische „Frederikshavn Art Museum & Exlibris Collection“ pflegt die Kunst der Exlibris mit mehr als 20 jährlichen Ausstellungen. Es verfügt über eine der weltweit umfangreichsten Kollektionen mit etwa 450.000 Exemplaren und einer Bibliothek mit etwa 7000 Titeln. Aus den Drucken für Gerhard Ramberg zeigt es in der Online-Präsentation ein „Bücherzeichen“ von L.V. Angerer, das eine Fotografie aus dem Arbeitszimmer mit Schreibtisch des Schriftstellers Ramberg zu zeigen scheint :
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Hier noch ein Beispiel des Wiener Sezessionisten Koloman Moser (1868-1918) als Zinkätzung für Adele Bloch um 1905.

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Die Dame der Wiener Gesellschaft wurde durch das berühmte Gemälde „Goldene Adele“ von Gustav Klimt (1862-1918) verewigt. Der amerikanische TV-Star Oprah Winfrey hatte das Bild nach der spektakulären Restitution 2006 für knapp 88 Millionen Dollar erworben und 2017 für 150 Millionen verkauft – eines der teuersten Gemälde der Welt…
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(Abb. Wikipedia).

Wilde Wasser und wilde Berge in Wildalpen

06 Freitag Jul 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Camillo Kurtz (1896-1973), Familiengeschichte, Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Albertina, Aquarell, Aquädukte, Aurelia Maria Kurtz, Bergarbeiter, Brünn, Bronze, Dachstein, Dorotheum, Eisenerz, Erzherzog Johann, Familienmitglieder, Floß, Franz Waver Pawlik, Göstlingstollen, Hammerwerk, Hochquellenleitung, Hochschwab, Jagd, Jakob Gauermann, Kaiser Franz Joseph, Kajak, Kirche, Kläfferquelle, Landesarchiv, Münzgraveur, Medaille, Meran, Naturschutz, Post, Rafting, Salza, Silber, Sondermarke, Steiermark, Steinklinge, Tante Relli, Tirol, Wallfahrt, Wappen, Wien, Wild, Wildalpen, Wildwasser, Zubehör

Verwandtschaftliche Beziehungen der Kurtz-Familie in die Region von Wildalpen und nach Tirol entstanden, als Aurelia Maria Kurtz (1895-1990) Josef Gamper heiratete, der am 10. August 1898 in Meran geboren wurde und im Zweiten Weltkrieg verschollen war.  Aus diesem Familienzweig gingen die Gampers, Ehgartners, Kirchsteigers, Kleeweins und Lakners hervor.

Mit dem Künstler Camillo Kurtz (1896-1973), einem der Brüder von Aurelia, der gern zu Besuch, zum Malen und Zeichnen in die Gegend kam, war Christian Ehgartner noch in Jugendzeiten unterwegs.

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Ein Foto aus früheren Jahrzehnten erinnert an „Tante Relli“, Aurelia Kurtz, schon damals beim „Rafting“ auf einer Partie mit einer Gruppe auf einem Floß den Fluss hinab … (mit Dank an Karl Andreas Kurtz).

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Seit Jahrzehnten führt ihr Enkel Christian Ehgartner in Wildalpen seinen www.kajakshop.at und bietet Wildwasserfreunden Zubehör, Rat und alles Wissenswerte über sportliche Aktivitäten und Touren in der beliebten Region.

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Wildalpen ist eine österreichische Gemeinde im steirischen Bezirk Liezen, am Nordfuß des Hochschwab-Massivs am Fluss Salza. Im Ort leben weniger als 500 Einwohner, damit beträgt die Bevölkerungsdichte nur 2,3 Einwohner pro Quadratkilometer, eine der geringsten in ganz Österreich. Die Ausdehnung der Gemeinde erreicht jedoch eine Fläche von mehr als 200 km², was ungefähr der Hälfte von Wien entspricht; mehr als die Hälfte steht als Quellschutzgebiet unter Naturschutz. (Wikipedia).

Die ältesten menschlichen Spuren brachte 2010 in der Arzberghöhle in Wildalpen ein sensationeller Fund ans Tageslicht: eine bearbeitete Steinklinge, die auf ein Alter von 29.000 bis 36.000 Jahre datiert wurde, von einem frühen Jäger in dem wildreichen Gebiet.

850 Jahre Wildalpen

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Sondermarke von 1989:
Ortsansicht mit ehemaligem Hammerwerk am Säusenbach und Gemeindewappen
© Österreichische Post

Das 850. Jubiläumsjahr legt das Diplom vom 10. Oktober 1139 zu Grunde, in dem Erzbischof Konrad I. zu Friesach dem Stift Admont alle Schenkungen bestätigte, wobei auch erstmals der Name von Wildalpen genannt wird. In den frühen Jahrhunderten standen vor allem Waldnutzung, Fischerei und Jagd im Vordergrund der wirtschaftlichen Interessen. Einen enormen Aufschwung für das Gebiet rund um Wildalpen brachte die Eisenverarbeitung. Grundlage war der Waldreichtum, der die Erzeugung von ausreichenden Mengen an Holzkohle sicherstellte, und damit die kostengünstigste Variante der Eisenerzeugung im nahen Gebiet um Eisenerz bot. Am 30. Juni 1625 war Besitzern der Erzgruben bei Tulleck / Eisenerz von Kaiser Ferdinand II. die Errichtung eines Eisenbergbaues sowie Schmelzöfen und Hammerwerke in Wildalpen am Säusenbach gestattet worden. Diese Unternehmungen führten zu einer regen Zuwanderung und auch zur Schaffung religiöser Zentren. Am 7. Oktober 1731 wurde die kunstvoll ausgeschmückte Kirche „Zur Schmerzhaften Gottesmutter“ in Wildalpen eingeweiht, die auch zum Wallfahrtsort wurde. 1837 musste das Hammerwerk aufgrund der veränderten Wirtschaftlichkeit der Steinkohle schließen.

Einen neuen Aufschwung brachte der Bau der II. Wiener Hochquellwasserleitung im Gebiet um Wildalpen. Nach zehnjähriger Bautätigkeit konnte sie am 2. Dezember 1910 von Kaiser Franz Joseph feierlich in Betrieb genommen werden. Die Jubiläen von 1985 und 2010 wurden mit Sondermarken gefeiert.

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Die 200 Kilometer lange Leitung, die großteils aus Stein gemauerten Stollen besteht, führt über 100 Aquädukte von Wildalpen und Lunz am See über Scheibbs, Wilhelmsburg, Neulengbach und Preßbaum bis nach Wien. Das Wasser benötigt etwa 36 Stunden für die Strecke von den Quellen im Hochschwabgebiet bis in die Hauptstadt. Die bedeutendste ist die Kläfferquelle im steirischen Salzatal, die bei Schneeschmelze rund 10.000 Liter pro Sekunde hervorbringt und zu den größten Trinkwasserquellen Europas zählt.

Das Gemeindewappen wurde mit Wirkung vom 1. August 1966 verliehen. Die Wappenbeschreibung des Steiermärkischen Landesarchivs erläutert:
„In einem von Blau und Silber gespaltenen Schild vorn ein silberner Felsberg mit drei Spitzen, aus dem ein blauer Wasserlauf entspringt; hinten ein aufgerichteter schwarzer Steinbock.“

Das vordere Schildfeld deutet die hohen felsigen Berge der Landschaft von Wildalpen an, der blaue Wasserlauf nimmt Bezug auf die II. Wiener Hochquellenleitung, deren Quellgebiet und Wasserschlösser hier liegen. Seit der Mitte der 1930er Jahre lebt in den Bergen um Wildalpen eine starke Steinbockkolonie, die hier wieder heimisch gemacht wurde (Wikipedia).

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31 sehenswerte Bauten, darunter neun Aquädukte, stehen unter Denkmalschutz. Darunter das Kriegerdenkmal, dessen malerische Ausgestaltung Camillo Kurtz übernommen hatte (Foto: Karl Andreas Kurtz).

Neben der Gemeinde Wien als Auftraggeberin für die II. Wiener Hochquellenwasserleitung wurde 2002 die Wildalpen Wasserverwertungs GmbH gegründet, die Quellwasser der Seisensteinquelle in Flaschen abfüllt und vermarktet.

Die Schönheit der Natur

Die Albertina präsentierte im Frühjahr 2015 eine Ausstellung mit 150 Meisterwerken der österreichischen Aquarellmalerei des 19. Jahrhunderts. Auftraggeber dafür war Erzherzog Johann (1782-1859), der mehrere Künstler – unter ihnen Jakob Gauermann, Matthäus Loder und Thomas Ender –  als „Kammermaler“ in seine Dienste nahm. Ihre Aufgabe war es, Darstellungen der alpenländischen Regionen, vor allem des Herzogtums Steiermark, anzufertigen. So entstand ab 1802 eine  höchst qualitätsvolle Sammlung von annähernd 1500 Blättern, neben Landschaften auch Darstellungen von Volkstrachten und Ansichten von frühen  Industrieanlagen. „Von besonderem Reiz sind zusätzlich die bildlichen Schilderungen von Begebenheiten aus dem Leben von Erzherzog Johann – allen voran die berühmte Geschichte seiner Liebe zur Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl.“ (Albertina-Blog)

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Aus dieser Sammlung: Jakob Gauermann, Brunn bei Wildalpen, 1812
(Privatsammlung, Foto: Albertina, digital bearbeitet)

Eine frühe Gesamtansicht mit dem Titel „Eine Gegend in der Wildalpen.“ als aquarellierte Umrißradierung (von J. Ziegler nach Runk bei Stöckl in Wien, 26,5 x 40,5 cm), auf das Jahr 1790 datiert,  bot das Antiquariat Clemens Paulusch an, als „malerische Ansicht des Orts Wildalpen in der Steiermark; in dezenten Farben koloriert …“.

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Von Camillo Kurtz können wir an dieser Stelle eine undatierte Aquarell-Ansicht des „Dachstein“ aus einer Dorotheum-Auktion in St. Pölten und eine nicht näher bezeichnete Ansicht aus dem Jahr 1927 ergänzen.

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Wildalpen – Göstlingstollen auf Bronzeplaquette zur 2. Kaiser Franz Josef Hochquelleitung, 1906,  und ovale Silber-Plakette für die Bergarbeiter des Wildalpen Göstlingstollen. Zwei der letzten Werke des Medailleurs Franz Xaver Pawlik (1865-1906), ab 1904 bis in sein Todesjahr hinein auch Münz- und Medaillengraveur der Münze Österreich. (Abb. Dorotheum) 

Michael Burzan

 

 

Schönes Fundstück aus dem Jahr 1906: „Ein Zufriedener“ auf Postkarte von Arthur Kurtz

03 Dienstag Jul 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Arthur Kurtz (1860-1917), Familiengeschichte, Fundstücke, Uncategorized

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Schlagwörter

1906, Aquarell, Arthur Kurtz, Büttenkarton, Ein Zufriedener, Künstlerkarte, Korrespondenz, Porträt, Postkarte, Signatur, Vordruck, Wien

Eine Entdeckung aus jüngster Zeit ist in den Familienbesitz übergegangen:
Das Aquarell-Porträt mit dem Titel „- Ein Zufriedener -“ entstand auf Büttenkarton im Format 140 x 90 Millimeter, rechts unten signiert „A. Kurtz“.

Die Rückseite trägt einen Postkarten-Vordruck und wurde offensichtlich vom Künstler eigenhändig beschriftet, im März 1906 an ein Fräulein in der Rainergasse 5 in Wien geschrieben.

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Das Exemplar hat einen Ehrenplatz in einer Sammlung mit Postkarten gefunden, die zahlreiche Beispiele der Korrespondenz zwischen Mitgliedern der Familie Kurtz aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert umfasst.

Das Künstlerhaus – Wiener Wiege für Werke der Kunst

26 Dienstag Jun 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Ausstellungen, Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Schlagwörter

Aktbilder, Ansichtskarten, Architekten, Archivar, August Weber, Ausstellungen, Ballspende, Bildhauer, Briefmarken, Briefmarken-Spiegel, DBZ, Ernst Juch, Fasching, Fotografien, Gemälde, Genossenschaft der bildenden Künstler, Geschichte, Gschnas-Feste, Heimatbelege, Jubiläen, Kaiser Franz Josef, Künstlerhaus, Künstlerkarten, Maler, Plastiken, Postkarte, Propaganda, Reklame, Sammeln, Sonderstempel, Stichtiefdruck, Theater, Verlag Karl Kühne, Weltausstellung 1873, Wien, WIPA 1933, Wladimir Aichelburg

Die 150-jährige Geschichte des Künstlerhauses in Wien, des ersten von Künstlern und Förderern selbst getragenen Ausstellungs- und Vereinsgebäudes im deutschsprachigen Raum, spiegelt sich in einer Vielfalt an Dokumenten aus vergangenen Zeiten.
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Das attraktive Bauwerk entstand wie viele aus dieser Gründerzeit im Stil der sogenannten „Wiener Ringstraßen-Renaissance“, nachdem Kaiser Franz Joseph den Abriss der historischen Stadtmauern beschlossen hatte. Nach Plänen des Architekten August Weber (1836-1903) und Baubeginn im August 1865 konnte es am 1. September 1868 vom Kaiser mit einer großen Kunstausstellung eröffnet werden. Trägerin war die „Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens“, in der sich 1861 Maler, Bildhauer und Architekten zusammenschlossen.
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Stiche und Illustrationen in Zeitschriften stellten schon in frühen Jahren das Ensemble dar, das 1882 durch zwei Erweiterungs-Pavillons vergrößert wurde. Um die Jahrhundertwende zeigte man das Panorama auch gerne auf lithografierten und farbig kolorierten Ansichtskarten mit „Gruss aus Wien“.
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Die prächtig ausgestatteten Gesellschaftsräume waren ein beliebter Treffpunkt der Gesellschaft und Veranstaltungsort der „Gschnasfeste“ mit Kostümbällen zur Faschingszeit. Sie boten auch Anlässe zur Ausgabe von amüsanten Grafiken, Souvenirs und Künstlerkarten.

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Als ein Wegbereiter der Ansichtskarten und Meister der humoristischen Kunst gilt der in Gotha geborene Maler und Grafiker Ernst Juch (1838-1909), der sich 1859 in Wien ansiedelte und Hunderte Zeichnungen per Postkarte verschickte, einige heute im Bestand der Albertina. Ab 1883 war er Mitglied des Künstlerhauses; 1919 wurde ihm zu Ehren die Juchgasse benannt.

Fotografische Ansichten aus dem Künstlerhaus und Reproduktionen von Gemälden waren bereits bei der Wiener Weltausstellung von 1873 populär, oft auch im kleineren Visitenkartenformat hergestellt. Aus dem Jahr 1892 stammt eine gefragte Erinnerungs-Medaille als „Gschnas-Ballspende“ in Form einer chinesischen Münze, als man im fernöstlich dekorierten Künstlerhaus unter dem Motto „Gross-Peking“ feierte.
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Prof. Dr. Wladimir Aichelburg, jahrzehntelang als Archivar des Künstlerhauses tätig, berichtet: „Ernste künstlerische Ansichtskarten wurden von der Genossenschaft bis zum Weltkrieg nicht herausgegeben. Alle bis dahin erschienenen Abbildungen des Künstlerhauses waren Initiativen einzelner Fotografen und fremder Verlage. Sie entstanden von auswärts, ohne Mitwirkung der Genossenschaft, spontan, anonym, ohne Rückfragen, ebenso, wie man Straßen und Plätze Wiens fotografierte. Zu Weihnachten 1914 wurden 250 solcher auswärts gedruckter Ansichtskarten mit einem Künstlerhausbild als Geschenke den im Künstlerhaus gepflegten Soldaten übermittelt.“
(www.wladimir-aichelburg.at)

Seit dem 20. Jahrhundert wurden etliche Jubiläen und Veranstaltungen im Künstlerhaus auch durch Sonderstempel und Briefmarken begleitet. Ein früher Höhepunkt war die Wiener Internationale Postwertzeichen-Ausstellung WIPA vom 24. Juni bis 9. Juli 1933, zu der auch zwei Zuschlagsmarken und der erste Block Österreichs erschienen (MiNr. 555-556 A/C, Bl. 1). Der kleinformatige Stempel „WIPA 1933 Künstlerhaus Wien“ kommt in drei Varianten vor, ohne und mit Unterscheidungsbuchstaben a * / b *, auch auf Souvenirkarten oder Einschreiben mit Sonder-R-Zettel zu finden.
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Zur folgenden „Reklameausstellung“ im Künstlerhaus Wien von November 1933 bis Januar 1934 gab es neben einem Sonderstempel auch eine Werbekarte mit eingedruckter 3-Groschen-Marke und anhängendem Gutschein, der zum 50 Groschen ermäßigten Eintritt berechtigte. Darauf hieß es:
„Posaunen schmettern es heraus: Reklameschau im Künstlerhaus! Gesorgt ist auch für das Vergnügen, Man kann beim Tee im Tanz sich wiegen. Herzliche Grüße“.
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Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen und Besetzung der „Ostmark“ im März 1938 wurde auch das Künstlerhaus der nationalsozialistischen Kulturpolitik unterstellt, partiell sogar als Getreidespeicher genutzt. Aus dieser Periode stammen vier Ansichtskarten-Serien des Wiener Verlegers Karl Kühne von 1943-44: drei Reihen mit je 18 Motiven nach Plastiken der Künstlerhausmitglieder, reproduziert in Bromsilber-Ausführung mit Auflagen um 21 000 bis 30 000 Stück, dazu eine Gemäldeserie von 16 Bildern in Vierfarbendruck. Die Werke waren zwar teils Jahrzehnte früher entstanden, passten aber zum damaligen Zeitgeist und werden heute vereinzelt als propagandistisch interpretiert.

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Über die Ausstellung „Niemals Vergessen“ zum Thema Antifaschismus im Wiener Künstlerhaus von 1946 haben wir an anderer Stelle berichtet:
Niemals vergessen: Der gewaltsame Anschluss 1938

Als Meisterwerke des Stichtiefdrucks gelten die Zuschlagsserien zur 1. Großen Österreichischen Kunstausstellung im Wiener Künstlerhaus 1947 mit bedeutenden Werken (MiNr. 812-821) und zum 80-jährigen Jubiläum der Institution 1948 mit dem Gebäude und Porträts namhafter Mitglieder (878-884, hier auf seltenem Ersttagsbrief, HBA).

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Vier gestochene Großformate mit Gemälden erinnerten ab April 1961 an den 100. Jahrestag der Gesellschaft bildender Künstler (1087-1090). Zur Jubiläumsausstellung war im Künstlerhaus vom 12. bis zum 24. Juni 1961 ein Sonderpostamt mit Sonderstempel tätig.

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Die Sondermarke zum 150. Gründungsjubiläum, MiNr. 2951 kam am 7. September 2011 in Umlauf und bildet die Frontansicht des Bauwerks im Offsetdruck ab, die heute gegenüber dem Karlsplatz gelegen ist.
AK-kuenstlerhaus-2011-SM-1Michael Burzan
(Beitrag mit stark reduzierter Illustration erschienen in der Sonderausgabe „Geschichten und Geschichte – Heimatbelege und Ansichtskarten Sammeln“, Ausgabe 2/2018, Briefmarken-Spiegel / Deutsche Briefmarken-Zeitung, Verlag philapress)

Frauen-Bilder mit Körper-Gefühlen: Maria Lassnig, 1919 – 2014

02 Samstag Jun 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Ausstellungen, Film, Galerien, Uncategorized

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Schlagwörter

Abwehr, Akademie der Bildenden Künste, Albertina, Biennale, Briefmarken, documenta, Filme, Fußball, Graz, Hubert Sielecki, Joanneum, Kantate, Kärnten, Kunstmuseum Basel, Laokoon, Malerin, Maria Lassnig, Museum of Modern Art, Nationalgalerie Prag, New York, Paris, Schenkung, St. Gallen, Wien, Zeichnungen

Eine der bedeutendsten und doch wenig bekannten Künstlerinnen Österreichs hat erst in ihren späten Lebensjahren und nach ihrem Tod am 6. Mai 2014 die verdiente internationale Anerkennung erfahren. Am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld unehelich in Kärnten geboren, studierte die ehemalige Volksschullehrerin Maria Lassnig 1940 bis 1945 an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Nach Aufenthalten in Paris und New York kehrte sie 1980 nach Österreich zurück und vertrat ihr Heimatland auf der Biennale in Venedig, 1982 und 1997 auf der documenta in Kassel.

Ihre Lebensgeschichte hat sie 1991-1992 mit dem Künstler und Filmer Hubert Sielecki in humorvoll musikalischer Form in ihrer „Maria Lassnig Kantate“ zusammengefasst:

Ein halbes Jahr vor ihrem Tod hat die österreichischen Künstlerin fünf bedeutende Werke als Schenkung für die Sammlung der Neuen Galerie Graz im Universalmuseum Joanneum gestiftet. 

Maria Lassnig, Be-Ziehungen III, 1993  Öl auf Leinwand 200 x 150 cm Foto: UMJ / N. Lackner
Bildquelle: 
UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM 

Das Museum berichtete darüber:Das Universalmuseum Joanneum erhält dank einer großzügigen Schenkung von Maria Lassnig fünf Werke der 1919 in Kärnten geborenen Malerin. „Das ist für das Joanneum und für die Sammlung der Neuen Galerie Graz ein überwältigender Moment“, freut sich Peter Pakesch. Seine langjährige Freundschaft mit Maria Lassnig sowie ihr Wunsch, die Bilder in guten Händen zu wissen, waren ausschlaggebend für die Schenkung. „Mit dieser Schenkung haben wir einen weiteren, ganz besonders wichtigen Beitrag bekommen, bedeutende österreichische Künstler internationalen Formats entsprechend zu zeigen. Damit bekennt sich Lassnig auch zu den Anstrengungen der Neuen Galerie Graz, ihr Werk besonders zu betreuen und sie bei der Erstellung eines Werkverzeichnisses zu unterstützen“, so Pakesch. Sobald die Werke von den Ausstellungen in Deurle und New York zurück sind, werden sie im Joanneum zusammen mit Dauerleihgaben aus ihrem Atelier ausgestellt – Maria Lassnig spricht von ihrem „Marianum“.

Kulturlandesrat Christian Buchmann: „Maria Lassnig ist der Steiermark seit den 70er-Jahren verbunden. Für den ehemaligen Leiter der Neuen Galerie Graz, Wilfried Skreiner, nahm Maria Lassnig immer eine bedeutende Position in der ‚Neuen Malerei‘ ein. Er sah sie als große Impulsträgerin. Auch diese Schenkung betrachte ich als Impuls – für das ehrgeizige Ziel des Joanneums, ein Lassnig-Kompetenzzentrum aufzubauen, das das gesamte Wissen über die Bilder dieser Künstlerin bündelt und so zur weltweiten Anlaufstelle wird. Es ist für die Steiermark jedenfalls eine außerordentliche Ehre, dass das Universalmuseum Joanneum die Bilder aus den privaten Beständen der Künstlerin erhält.“

Bei den Bildern handelt es sich um die beiden Frühwerke Ungeteilte Form (1952/53) und Körperteilung (1960) sowie um die drei Werke Be-Ziehungen III (1993), Be-Ziehungen V (1994) und 3 x Malfluss (1996). Alle Bilder waren im Zuge der großen Retrospektive Der Ort der Bilder 2012 in der Neuen Galerie Graz zu sehen, in deren Rahmen auch das Werkverzeichnis in Angriff genommen wurde.

Zur Schenkung

Lassnig-WomanLaokoon-01

Die gezeigte Laokoon-Thematik des Menschen im Lebenskampf auf Bildern der Österreicher Rudolf Hausner, Ernst Fuchs und Maria Lassnig hat Udo Reinhardt vergleichend betrachtet:
Die Laokoon-Gruppe in der Kunst

Zwei österreichische Briefmarken aus den Jahren 2002 und 2008 zeigen Bilder von Maria Lassnig:

„Woman Power“ zum Tag der Frau, 8. März 2002

© Österreichische Post

„Abwehr“ zur UEFA Fußball-Europameisterschaft, 2008

© Österreichische PostDie Filme von Maria Lassnig aus dem Jahrzehnt 1970 bis 1980 werden noch bis zum 18. Juni 2018 im MoMA Museum of Modern Art in New York gezeigt.

Wiener Ausstellung zum 90.

Im Kunstmuseum Basel sind ihre Zeichnungen und grafische Arbeiten, zuvor in der Albertina Wien ausgestellt, noch bis zum 26. August 2018 zu sehen. Eine Ausstellung von Gemälden läuft noch bis 23. September im Kunstmuseum St. Gallen, Schweiz.

Neue Züricher Zeitung

NZZ: Maria Lassnig in Athen

Die „Maria Lassnig Kantate“ und Filme von Maria Lassing sind bei der großen Lassnig-Ausstellung in der Nationalgalerie Prag vom 15. Februar bis 9. September 2018 vertreten.

Eine umfangreiche Biografie und zahlreiche Illustrationen sind auf der Webseite der Maria Lassnig Stiftung Wien zu finden: > Link

König Rudolf I. – Dem ersten gekrönten Habsburger zum 800. Geburtstag

01 Dienstag Mai 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Schlagwörter

Österreich, Böhmen, Burgtheater, Deutschland, Franz Grillparzer, Großpfennig, Habsburger, Kärnten, König Ottokar II, König Rudolf I, Medaille 1882, Numismatik, Pfennig, Prägung, Reitersiegel, Schlacht von 1278, Schweiz, Silbermünze, Sondermarke, Steiermark, Uraufführung, Wien

Es hat einige Jahrhunderte gedauert, bis die kleine Adelsdynastie der Habsburger von der bescheidenen Habsburg im heutigen Schweizer Kanton Aargau zur mächtigsten Herrscherfamilie Europas aufstieg.
Habsburg-merian-1642-1-c1Ihr erster bedeutender Vertreter war Graf Rudolf IV., der am 1. Mai 1218 zur Welt kam und 1273 zum römisch-deutschen König Rudolf I. gewählt wurde.
Aus seiner Regierungszeit sind einige interessante Münzprägungen erhalten.numis-austria-12xx-habsbg-pfennig-2

Pfennig des Rudolf von Habsburg, 1273-1291.
Der gekrönte König thront auf der Vorderseite mit Zepter und Reichsapfel,
das rechte Bein überschlagend. Rückseitig im Dreieck eine Büste des heiligen Reinoldus zwischen Schrägkreuzen.
(Zuschlag 80 Euro u.V. bei Künker).
Drei Varianten von Großpfennigen:

Rudolf von Habsburg, Kr 65.1
*RVDOLPh‘    . ROM . REX
VRBS . AQVENSIS . VINCE

Rudolf von Habsburg, Kr 65.6, nicht editiert
*RVDOLPh‘    ROM . REX
VRBS . AQVENSIS . VINCE

Rudolf von Habsburg, Kr 65.7, nicht editiert,
Variante ohne VINCE
Quelle: www.aachen-muenzen.com

Die Republik Österreich würdigte König Rudolf von Habsburg 1991 mit einer Silbermünze zu 100 Schilling.numis-austria-1991-habsbg-1-bl1numis-austria-1991-habsbg-2-bl1

Geschichte schrieb Rudolf I. von Habsburg am 26. August 1278, als das Schicksal Österreichs für die nächsten Jahrhunderte entschieden wurde. Durch die Marchfeldschlacht verlagerte sich das politische Hauptgewicht in Mitteleuropa von Böhmen und Prag auf Österreich und Wien. In dieser denkwürdigen militärischen Auseinandersetzung auf dem Schlachtfeld von Dürnkrut und Jedenspeigen wurde der böhmische König Ottokar II., damals auch Herzog von Österreich, der  Steiermark, von Kärnten und Krain, von Rudolf von Habsburg besiegt und kam ums Leben.
numis-austria-1978-Rudolf-I
100 Schilling „700. Jahrestag der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen“. 

Zum Gedenken an diesen Wendepunkt von historischer Bedeutung erschien 1978, 700 Jahre später, eine silberne Sondermünze zu 100 Schilling mit Brustbild von Rudolf I. vor der Schlachtszene im Marchfeld, sowie eine Sondermarke zu drei Schilling (Michel-Nr. 1580). In der Art hochmittelalterlicher Reiterbilder stellt das Motiv von links König Ottokar von Böhmen dar, der die Helmzier des Königreichs Böhmen trägt. Auf Banner, Waffenrock und Roßdecke sieht man den böhmischen silbernen Löwen auf rotem Grund. Rechts erscheint König Rudolf von Habsburg mit dem gekrönten Topfhelm. Sein Schild und Waffenrock, die Rossdecke und das Banner sind mit dem schwarz-roten Reichsadler auf goldenem Grund geschmückt. Diese Darstellung soll die Gegner der Marchfelder Schlacht symbolisieren, deren direkte Begegnung auf dem Schlachtfeld allerdings nicht stattfand. austria-1978-schlacht-1

Als Vorbilder für die grafische Gestaltung dienten Miniaturen jener Zeit
und das große Reitersiegel von König Ottokar.
numis-austria-1978-Siegel-ottokar-x1

Eine literarische Umsetzung schuf Franz Grillparzer (1791-1872) mit seinem Trauerspiel „König Ottokars Glück und Ende“, das am 19. Februar 1825 seine Uraufführung im Wiener Burgtheater erlebte, bis heute von vielen weiteren Inszenierungen gefolgt.

numis-austria-medal-1282-1882-wik1.jpg

Wikipedia zeigt eine Medaille von Scharff aus dem Jahr 1882, die zur Feier des 600. Jubiläums der Habsburger Monarchie an den Hoftag von Augsburg von 1282 erinnerte.

Quellen :

Austria-Forum / Post Austria

www.habsburger.net

Rudolf I von Habsburg wird König

Wikipedia

 

 

 

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