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~ Künstler aus Österreich: Arthur Kurtz, Augustin Kurtz-Gallenstein, Oskar Kurtz, Camillo Kurtz, Anneliese Burzan-Kurtz – Familie, Leben und Werke

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Kategorien-Archiv: Fragen

Vom Ateliernachbarn gewidmet: Ernst Platz an Kurtz

15 Donnerstag Jul 2021

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1900, Alpinisten, Ansichtskarten, Aquarell, Atelier, Bergsteiger, Deutsch-Ostafrika, Dr. Hans Meyer, Ernst Heinrich Platz, Glaspalast, Handfrei, Illustration, Karlsruhe, Kibo, Kilimandjaro, Malaria, München, Plakat, Platzkegel, Selbstporträt, Wettermantel

In der Online-Versteigerung bei Dorotheum am 15. Juli 2021 gesehen: Das Bildnis einer jungen Frau im Profil von Ernst Heinrich Platz (Karlsruhe 1867-1940 München). Interessant die Signierung und zweifache Datierung unten: Ernst Platz/26. XI. (18)95, darunter die eigenhändige Widmung:
„S. langjährigen Ateliernachbarn Kurtz z. f. Erinnerg.,
München 6. Nov. 1900″.
(Aquarell/Gouache auf dünnem Karton)

Welchem der beiden Kurtz-Brüder wohl diese Widmung galt? Beide studierten einst in München an der Kunstakademie und stellten wie Ernst Platz im Münchner Glaspalast aus.

Ernst Platz, Selbstporträt 1908 (Wikipedia)

Ernst Platz war zu seiner Lebenszeit besonders als „malender Bergsteiger“ bekannt und geschätzt.

(Quelle: Wikipedia)

„Der praktischste Wettermantel der Gegenwart ist Handfrei“,
Plakat mit Illustration von Ernst Platz, um 1900
(Stadtmuseum München)

Eine Internet-Präsenz stellt Auszüge seiner Biografie und Beispiele seiner Werke vor:
http://www.ernst-platz.de/platz_f.htm
Auf der Seite Mount-Kilimanjaro-Wiki wird aus dem Leben von Ernst Platz berichtet:

  • 1890 kam der bergbegeisterte Künstler Ernst Platz (1867-1940) in der Kunstmetropole München. Bald konnte er als Bergsteigermaler Künstlerdasein, Alpinismus und Broterwerb verbinden. Er schuf Hunderte Illustrationen und Gemälde, die den Geschmack begeisterter Bergsteiger trafen.
  • Er unternahm Bergtouren mit berühmten Alpinisten seiner Zeit, wie Willi Rickmers, Albrecht von Krafft und Ernst Enzensperger. Seine zeichnerischen Darstellungen von Bergsteigern sind unübertroffen. Höhepunkte waren seine Expeditionen an den Kilimandscharo und in den Kaukasus.
  • Ernst Platz interessierte sich aber auch für Architektur, Porträt und Karikatur. Werbe- und Gebrauchsgrafik sowie Postkarten wurden für ihn eine wichtige Einnahmequelle.

Ernst Platz und der Kilimanjaro

https://kilimanjaro.bplaced.net/wiki/images/a/af/Ernst_Platz_-Kilimandscharo_mit_Baobab-_1928.jpg

Im Jahr 1898 war Platz Mitglied der Expedition zur Zweitbesteigung des Kilimandscharo unter dem Geographen und Verleger Dr. Hans Meyer und brachte zahlreiche Bilder und Skizzen von dieser Reise zurück nach München. Ein Teil der Bilder, die Platz in Afrika malte, sind in dem von Dr. Hans Meyer 1900 veröffentlichten Buch „Der Kilimandjaro. Reisen und Studien“ als Illustrationen verwendet worden.

Bei der Zweitbesteigung des Kibo 1898 von Nord-Ost über die Hans Meyer Scharte ( Hans Meyer Notch ) war Ernst Platz Partner von Hans Meyer. Platz zog sich bei dieser Afrika-Reise eine Malaria-Infektion zu, die ihm über drei Jahre Probleme bereitete. Ein markanter 3.852 m hoher, aus Basalt und Lava bestehender Einzelgipfel im Kilimandscharogebirge wurde nach dem Maler „Platzkegel“ benannt (Wikipedia). 

Premiere: Camillo Kurtz als Masterarbeit

19 Samstag Dez 2020

Posted by Burzan/Kurtz in Ausstellungen, Camillo Kurtz (1896-1973), Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Literatur, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Académie Colarossi, Académie Julian, Aquarelle, Ausstellungen, Austria-Forum, Buchhandlung, Fresken, Gemälde, Gleisdorf, Graz, Herbert Krampl, Keramiken, Lebenslauf, Martin Krusche, Master of Art, Monika Lafer, National Gallery, Natur, Publikation, Reisen, Rijksmuseum, Stillleben, Tate Gallery, Weiz, Zeichnungen

Gestaltung: Anna Steinhuber Graphic Solutions

Mit Freude können wir auf eine neue Publikation „Camillo Kurtz (1896 – 1973). Ein Künstler der Steirischen Moderne“ hinweisen, die in diesem Monat als Masterarbeit der Künstlerin Monika Lafer (MA) veröffentlicht wurde. In intensiver Recherchearbeit und Kontakten zu Mitgliedern der Kurtz-Familie hat sie auf 136 Seiten den Lebenslauf von Camillo Kurtz und seine künstlerische Entwicklung rekonstruiert, rund 100 seiner Werke abgebildet und analysiert.

Seit 17. Dezember 2020 ist das Werk auch beim Verlag Sublilium Schaffer erhältlich (www.sublilium.at), vor Ort in der Buchhandlung Plautz in Gleisdorf und in der Buchhandlung Haas in Weiz.

Erste Berichte zu dieser Publikation liegen von Martin Krusche (Austria-Forum) und Mag. Herbert Kampl (Weizer Journal, S. 15) vor.

Unser herzlicher Dank an die Autorin, Künstlerin und Master of Art, Monika Lafer.

An dieser Stelle einige Kurzdaten zur Vita :

Kurtz, Camillo (1896-1973)

Geboren am 15. Oktober 1896 in St. Gallen, Obersteiermark.
1914 Studium an der Landeskunstschule in Graz bei Prof. Pauluzzi.
1925 – 1926 Académie Julian bei J.P. Laurenz und Académie Colarossi in Paris.
Studienreisen und längere Aufenthalte in Italien, Frankreich, Holland, Deutschland und Spanien. Zeitweilige Tätigkeit als Kopist im Rijkmuseum in Amsterdam sowie in der Londoner National Gallery und Tate Gallery. 1929 Wohnsitz in Wien-Hietzing; ab 1932 in Gleisdorf, Oststeiermark.
1972 Silbermedaille der Stadt Graz.

Ausstellungen (Auszug):
1927 Bonn, 1929 Rom, 1957 Gleisdorf, 1961 Fürstenfeld sowie Gleisdorf,
1971 Weiz, 1972 Liezen, 1973 Galerie Kaleidoskop Graz, 1981 Gleisdorf.

Literatur: Kunst und Künstler in der Steiermark, List, Die österreichischen Maler; Fuchs, Thieme-Becker-Künstlerlexikon.


Vom Ende des Dritten Reichs

26 Sonntag Apr 2020

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1945, Adolf Hitler, Amtsblatt, Attest, Aufdruck, Auktion, Berlin, Bombenhagel, Briefe, Briefmarken, Deutsches Reich, Drittes Reich, Ein Volk steht auf, Erich Meerwald, Ersttag, Exklusivitäten, Fälschung, Fliegerkorps, Graz, Grossdeutsches Reich, Handbuch SA/SS-Briefe, Hitlersäge, Joanneum, Leoben, Lorch, Maschinengewehr, Nationalsozialisten, NS-Symbol, NSFK, NSKK, Parteiformationen, Postschalter, Prüfexperten, Probedruck, Propaganda, Raritäten, Reichspost, Reichspropaganda-Ministerium, Rote Armee, SA-SS, Soecknick, Staatsdruckerei, Sturmabteilung, Uniform, Untergang, Volkssturm, Vorlagekarton, Wien, Zuschlagsmarke

Vor 75 Jahren: Die letzten Briefmarken und Raritäten der Deutschen Reichspost entstanden in Wien.

Letzte reguläre Ausgabe des Deutschen Reichs: „Volkssturm“ als Ersttag vom 3. Februar 1945.

Ab Februar 1945 hatte die letzte regulär ausgegebene Zuschlags-Sondermarke „Volkssturm“ zu 12+8 Pfennig im Dritten Reich noch viele Postschalter erreicht. Ein einheitlicher Ersttag von MiNr. 908 lässt sich aber nicht nachweisen. Sie wurde vom Reichspostministerium im Amtsblatt 10/1945 am 30. Januar 1945 angekündigt. Vermutlich bezog ein Großkunde in Lorch dieses Postwertzeichen direkt von der Reichsdruckerei aus Wien und ließ etliche Kartenbriefe mit Tagesstempel vom 3.2.1945 versehen, heute mindestens 100 Euro wert.

Die eilige Herstellung dieser Ausgabe spiegelt sich in einer Vielzahl an kleinen Fehlern im Rastertiefdruck. Doch auch Normalmarken dieser letzten Ausgabe des Deutschen Reichs, die im Postbetrieb flächendeckend zur Verwendung kam, sollten auf Belegen nicht unterschätzt werden. Zu zweistelligen Beträgen bieten sie einen angemessenen Abschluss dieses Sammelgebiets.

Lokaler Handstempel von Löbau (Dr. Fischer); lokaler Aufdruck Leoben (Stilus).

Restbestände der Marke kamen mit verschiedenen lokalen Überdrucken zur Verwendung. Als Österreich Lokalausgabe Graz mit „Panther“-Wappenaufdruck wurde die Volkssturmmarke auf einem Brief vom 17.V.1945 der Gemälde- und Skulpturensammlung am Joanneum verwendet, mit dem Bahnhofspostamts-Entwerter Graz 2 (Dokumentarentwicklung) von 120 auf 220 Euro gesteigert (Dorotheum).

SA und SS – Die Allerletzten

Als letzte Ausgabe des Deutschen Reiches führen Kataloge und Vordruckalben die beiden Werte zu 12 + 38 Pfennig mit propagandistischen Szenen von Parteiorganisationen. Auf MiNr. 909 zeigte der Frankfurter Grafiker René Ahrlé (1893-1976) einen SA-Mann in Uniform der Sturmabteilung mit Fackel. MiNr. 910 entstand nach einem Entwurf von Erich Meerwald (1895-1973), im Vordergrund ein Mitglied der Waffen-SS mit Stahlhelm, Patronengurt und Maschinengewehr („Hitlersäge“) neben einem Fahnenträger.

Waren diese Marken für den 56. Geburtstag von Adolf Hitler am 20. April 1945 vorgesehen? Bis heute streiten sich Experten, wieweit diese Werte tatsächlich noch inmitten des Kriegsgeschehens von der Wiener Druckerei ausgeliefert, an Postschalter verteilt, ausgegeben und gebraucht werden konnten – als Deutschland bereits kurz vor dem Zusammenbruch stand und die Rote Armee Berlin bereits fest umklammert hatte. Wer wollte sich noch zwischen Bombenhagel und Granaten aus Luftschutzkellern wagen, um eine Neuerscheinung zu erwerben, vielleicht zu verschicken?

Heute sind postfrische Sätze gezähnt oder geschnitten ausreichend auf dem Markt verfügbar. Bei Gebrauchten verstellte die Vielzahl an rückdatierten und falschen Stempeln jahrzehntelang den Blick, als „Gefälligkeitsstempel“ deklariert. Echt Gebrauchte sollten in den 80ern und 90er je 600 Mark wert sein; 2001 lag eine Michelbewertung von 1200 Euro pro echt gestempeltes Stück vor. Doch wer nicht bis zu vierstellige Beträge riskieren will, sollte besser auf den verständlichen Wunsch verzichten, diese Ausgabe in gebrauchter Erhaltung zu besitzen. Denn weder gestempelt noch auf Belegen wird diese Ausgabe seit einiger Zeit durch Experten des BPP bestätigt. Darauf weist der Michel Deutschland-Spezialkatalog als Fußnote hin: „Bei Marken in gebrauchter Erhaltung (gestempelt, Brief) handelt es sich vermutlich ausschließlich um rückdatierte Abstempelungen aus den Nachkriegsjahren. Es erfolgt keine BPP-Prüfung.“ Zur Diskussion sollte das Buch von Wolf-Dieter Röpke „Handbuch SA/SS-Briefe vom April 1945“ beitragen, das 2010 bei der Forschungsgemeinschaft Berlin erschien.

Wiener Probedrucke zu 16 000 Euro

Als Indiz für nennenswerte Restbestände, die nach Kriegsende noch in Wien lagerten, kann man eine spannende Offerte bei der Felzmann Frühjahrs-Auktion 2020 werten. Hier gab es zwei unterschiedliche Aufdruckproben zur zweiten Wiener Aushilfsausgabe auf den beiden letzten Marken des untergegangenen III. Reiches, MiNr. 909 SA und 910 SS. Mit „ÖSTERREICH“ in unterschiedlichen Typen, Wertangabe „12 Pf.“ und Balken sollten die alten Bezeichnungen schwarz überdruckt werden. Doch die verbleibenden Bildteile mit NS-Symbolen ließen eine solche Ausgabe wohl kaum vertretbar erscheinen. Die Losbeschreibung konstatierte: „Werden diese größten Raritäten aus den frühen Tagen der jungen 2. Republik schon einzeln kaum einmal angeboten, dürfte dieses Satz-Angebot wohl einmalig sein, zumal Verbandsprüfer Rüdiger Soecknick in seinem aktuellen BPP-Attest zum SA-Mann-Überdruck betont ‚… das erste mir bis dato bekannte Stück.“ Mit minimalen Anhaftungen **/* in tadelloser Gesamterhaltung wurden 16 000 Euro erwartet.

Unverausgabte NSKK und NFSK bis 46 000 Euro

Dass die Reihe der Parteiformationen ursprünglich mit vier Motiven geplant war, belegen wenige erhaltene Vorlagekartons der Wiener Staatsdruckerei. Sie tragen neben MiNr. 909-910 auch zwei nicht verausgabte Wertstufen zu 12 + 38 Pfennig in gezähnter Form. Eine Darstellung „N.S.K.K.“ ist dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps gewidmet, mit drei Männern unterschiedlichen Alters vor einem Panzer (MiNr. X). Das andere Motiv „NSFK“ zeigt links unten das Abzeichen des Nationalsozialistischen Fliegerkorps und Segelflugzeuge, als MiNr. XI geführt.

Lose Stücke wurden von solchen Vorlagekartons abgelöst und haben ohne Gummierung inzwischen Bewertungen von je 24 000 Michel-Euro erreicht! 1970 notierten sie noch jeweils 500 Mark, 1980 schon 12 000 pro Stück, 1990 je 30 000 Mark, 2001 je 14 000 Euro. Das Auktionshaus Schlegel eröffnete seine Sonderauktion „Exklusivitäten der Philatelie“ 2018 mit den beiden Exemplaren NSKK und NSFK jeweils auf einem „Solokarton“ und berichtete dazu: „In dieser Form dienten die Vorlagen als sogenannte ‚Informations-Präsente‘. Angefertigt wurden diese Stücke für die Archive vom Reichspropaganda-Ministerium. Derartige ‚Präsentations-Vorlagen‘ erhielten auch die dem Thema entsprechenden Parteiformationen als Archivmaterial. Bereits am 30. Januar 1945 war das Erscheinen dieser beiden Motive amtlich angekündigt worden, in der chaotischen Untergangsphase des 3. Reiches war eine Herstellung nicht mehr möglich.“ Von den Probedrucken der nicht mehr zur Ausgabe gelangten Motive sollen insgesamt nur 16 Sätze bekannt sein, gemäß Informationen des Experten Wolfgang Jakubek. 46 000 Euro wurden für das Paar dieser „Solokartons“ bewilligt! Ein weiteres Duo der beiden nicht mehr zur Ausgabe gelangten Werte NSKK und NSFK zu je 12+38 Pfennig, MiNr. X und XI des Dritten Reichs kam bei Kirstein-Larisch in München zur Versteigerung. Beide befanden sich jeweils auf einem amtlichen Vorlagekarton von 1945; der Zuschlag erfolgte attestestiert zu 39 500 Euro.

Michael Burzan
(überarbeitet nach Briefmarken-Spiegel, Markt-Spiegel Mai 2020)

Hinweis gemäß §86 und §86a Strafgesetzbuch

Die Abbildungen aus der Zeit des III. Reiches dienen nur zu Zwecken der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken (§86 und §86a Dt. Strafgesetzbuch). 

Nackte Tänze des Grauens, des Lasters und der Extase: „Die Berber“ in Wien, Berlin und Stuttgart

14 Dienstag Apr 2020

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Schlagwörter

Anita Berber, Bühnenbildner, Berlin, César Klein, Extase, Femme Fatale, Gemälde, Haus der Irren, Künstlerhaus, Klaus Mann, Kokainsucht, Koreanischer Tanz, Laster, Lotti Huber, Morphium, Nackttanz, Otto Dix, Peitschentanz, Porzellan, Rosa von Praunheim, Rosenthal, Schauspielerin, Sebastian Droste, Skandal, Staatsgalerie, Stuttgart, Tänze des Grauens, Wien

Die Suche nach der Identität einer dargestellten Person führte uns zur Geschichte der Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber (1899-1928). Mit ihrem Bühnen-Programm „Tänze des Grauens, des Lasters und der Extase“ sorgte sie mit ihrem Partner Sebastian Droste (Willy Knobloch, 1898-1927) auch in Wien reihenweise für Skandale.

Ruhm durch Wiener Skandale

Im November 1917 hatte Anita Berber mit 18 Jahren ihr Wien-Debüt im Varieté Apollo gegeben. Fünf Jahre später war ihr Ruhm bereits auf dem Höhepunkt. Eine Beschreibung jener Zeit hat Gunhild Oberzaucher-Schüller für ImPulsTanz 2015 zusammengetragen und zitiert: „Nackt ist sie aufgetreten, nackt! Ganz Wien ist zusammengelaufen. Sondergarnituren der ‚Elektrischen‘ sind nach den Nachtvorstellungen im Konzerthaus bereit gestanden. Verhaftet hat man sie jeden Tag, dann freigelassen, nach der Vorstellung sie und diesen Droste wieder verhaftet, und dann wieder gehen lassen, es war ein ewiges Hin und Her. Nackt hat sie getanzt, völlig nackt!“

Der Skandal sei – auf den ersten Blick gesehen – durch das Zusammenwirken von aufgegriffener Thematik und die laszive Art und Weise der Darbietung entstanden. Ihre Tänze trugen Titel wie „Byzantinischer Peitschentanz“, „Cocain“, „Märtyrer“, „Selbstmord“, „Morphium“, „Haus der Irren“, „Astarte“ und „Die Nacht der Borgia“. Im Januar 1923 sorgte die behördliche Ausweisung aus Österreich für Schlagzeilen. Dabei waren auch einige ihrer Filme in Wien entstanden, darunter „Wien, du Stadt der Lieder (Ja, wenn der Strauß an Walzer spielt!)“, der am 9. Februar 1923 Premiere feierte.

Ebenfalls 1923 in Wien erschien ein limitierter Kunstband des Gloriette-Verlags unter dem Titel ihres Programms „Die Tänze des Lasters des Grauens und der Extase“, mit Texten, Gedichten, Erläuterungen zu den Tänzen, illustriert mit Zeichnungen und Photos des Atelier d’Ora (Dora Kallmus & Arthur Benda).

In weiteren Jahren endete ihre Filmkarriere; die früheren Reize der mondänen femme fatale wirkten auch auf der Bühne zunehmend überholt und übertrieben. Ihr exzessiv geschwächter Körper erlag der Tuberkulose nach einer Tournee in den Nahen Osten am 10. November 1928.

Klaus Mann schrieb in einem Rückblick über das Jahr 1924: „Anita Berber war schon eine Legende. Sie war erst seit zwei oder drei Jahren berühmt, aber schon ein Symbol geworden. Verderbte Bürgermädchen kopierten die Berber, jede bessere Kokotte wollte möglichst genau wie sie aussehen. Nachkriegserotik, Kokain, Salomé, letzte Perversität: solche Begriffe bildeten den Strahlenkranz ihrer Glorie. Nebenbei wussten die Kenner, dass sie eine ausgezeichnete Tänzerin war.“

In einer Kunstsammlung der Kurtz-Familie findet sich ein Porträt des Künstlers, Film- und Bühnenbildners César Klein (1876-1954), der die Darstellerin mit Sicherheit gekannt hat. Gibt es – abgesehen von der Ähnlichkeit – weitere Hinweise, dass diese Gouache Anita Berber darstellt?

Ikone der Zwanziger nach Otto Dix

Die Kunstwelt hat Anita Berber durch das berühmte Gemälde des Expressionisten Otto Dix aus dem Jahr 1925 in Erinnerung behalten, das sich heute in der Kunstsammlung der Stuttgarter Staatsgalerie befindet
(siehe 1991 Sonder-Briefmarke Deutschland, MiNr. 1572).

Der österreichische Bildhauer Constantin Holzer-Defanti gestaltete für das Haus Rosenthal Porzellan-Figuren nach Anita Berber (Koreanischer Tanz und Pierrette). 

Der Regisseur Rosa von Praunheim hat 1988 eine neue Interpretation der Lebensgeschichte in „Anita – Tänze des Grauens“ mit Lotti Huber gedreht.

Wenige Filmszenen aus dem Werk von Anita Berber sind auf YouTube zu finden; dazu hier einige Links:

  • Aus „Unheimliche Geschichten“ (1919) und „Dr. Mabuse, der Spieler“ (1922)
  • Wikipedia zu Anita Berber
  • Buch-Publikation „Die Tänze des Grauens, des Lasters und der Extase“, 1923, auf achtung.photography
  • auf knerger.de
  • Anfangsszenen „Anita – Tänze des Lasters“ (1988)

Michael Burzan

Seuchen, Pest und Cholera – ein Kampf seit Jahrhunderten

10 Dienstag Mär 2020

Posted by Burzan/Kurtz in Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Heinrich Kurtz (1784-1831), Uncategorized, Zeitgeschichte

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Andachtsbild, Österreich, Brief, Cholera, Coronavirus, COVID-19, Desinfektion, Dr. Adam von Lebewald, Dreifaltigkeitssäule, Epidemie, Ferrara, Gleisdorf, Graz, Heinrich Kurtz, Hilfsmaßnahmen, Infektion, Infizierung, Italien, Kaiser, Krankheiten, Lazarett, Maßnahmen, Mariensäule, Medaille, Militärarzt, Nothelfer, Papst, Pest, Pestsäule, Quarantäne, Räucherschlitze, Robert-Koch-Institut, SARS-CoV-2, Seuchen, Seuchenpass, Sozialministerium, Steiermark, Stempel, Therapie, Todesopfer, Totengräber, Triest, Vatikan

Die aktuellen Entwicklungen im Kampf gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus / COVID-19 / SARS-CoV-2 * geben Anlass, auf historische Beispiele einzugehen. Sie dokumentieren, dass Bevölkerung und Verwaltung über Jahrhunderte regional, teils wiederholt drastische Maßnahmen ergreifen mussten.

Das Kaiserreich Österreich mit seinen weit verteilten Gebieten zwischen dem Westen, Osten und Süden Europas, auch weit darüber hinaus, war vielfach von Epidemien und Seuchen betroffen. Wir haben bereits über den Militärarzt Heinrich Kurtz (1784-1831) berichtet, der sich bei seiner aufopferungsvollen Arbeit in Bobrka, Galizien infizierte und mit 47 Jahren an der Cholera starb.

https://kurtzarchiv.com/2018/03/26/die-cholera-epidemie-von-1830-bis-1832/

Andachtsbild mit dem Heiligen Sebastian, an einen Baum gebunden und von Pfeilen verwundet, in der Mitte wohl Maria, rechts der Heilige Rochus, der seine Pestbeule präsentiert. Oben auf einer Wolke Gott Vater mit dem gekreuzigten Christus und der Taube (Unbekannter Naiver aus dem 19. Jh. bei Kiefer).

Pest-Epidemie in der Steiermark

In der Steiermark verbreitete sich die Pest ab 1679, nachdem Kaiser Leopold I. vor dem „Schwarzen Tod“ in Niederösterreich und Wien mit seinem Gefolge nach Mariazell geflüchtet war – und dabei die Krankheit einschleppte… Pestsäulen erinnern noch heute an vielen Orten an diese Zeit – wie in Graz die „Dreifaltigkeitssäule“ am Karmeliterplatz, auf dem Griesplatz, die „Mariensäule“ am Lendplatz und in Gleisdorf am Hauptplatz.

Über die Entwicklungen in Graz berichtete Dr. Robert Engele für das Austria-Forum :

Man schrieb das Jahr 1680, der „Schwarze Tod“ hatte Graz fest im Griff: 4608 Einwohner waren von der Pest befallen, 3465 starben laut Aufzeichnungen der Totengräber – ein Fünftel der Stadtbevölkerung.

„Vor den Stadttoren von Graz wurden vier Kreuze aufgestellt, an die alle zur Strafe angebunden wurden, die sich ohne Gesundheitskontrolle in die Stadt einschleichen wollten. Dr. Adam von Lebenwald, ein bekannter steirischer Arzt, empfahl der Bevölkerung als Therapie starke Schwitzkuren, die Einnahme von Theriak, Pimpernelle und Wacholder. Die größte Hilfe aber erwartete sich das Volk von den acht Nothelfern Maria, Sebastian, Rosalia, Rochus, Franz Xaver, Anton, Ignaz und Joseph.“

… Von Tag zu Tag zählte man mehr Krankheitsfälle, immer häufiger sah man weiße Pestkreuze auf den für 40 Tage versperrten Haustoren. Im Rathaus starben 16 Menschen. In der heutigen Schörgelgasse und im Münzgraben starben allein im Juli und August 346 Personen. Am „Grätzbach“ wurden 43 Bewohner „impestiziert“. Insgesamt waren 122 von 326 Häusern infiziert.

Im Sommer 1680 mussten alle Schulen geschlossen werden… Laut Aufzeichnungen der Totengräber fielen in Graz 3465 Bewohner der Pest zum Opfer. 4608 Personen waren erkrankt. Wenn man davon ausgeht, dass damals laut Stadthistoriker Fritz Popelka in Graz 15.000 Menschen lebten, hat die Pest mehr als ein Fünftel hinweggerafft. Sogar das Begraben der Toten erwies sich als schwierig, da alle sechs Grazer Totengräber im Lazarett lagen.“

Italiens Desinfektionsscheine und Seuchenpässe

In Italien war im 18. Jahrhundert ein Desinfektionsschein oder Seuchenpass erforderlich, wollte man zwischen betroffenen Städten und Gemeinden reisen… Wer kann die Angaben auf diesen Dokumenten übersetzen?

(Beispiele: Schlegel, Berlin; Veuskens, Hildesheim)

Ein drastischer Bericht über die Pest-Verbreitung und einstige Mittel dagegen am Beispiel von Grieskirchen auf der Internetseite : https://www.tips.at/nachrichten/grieskirchen/land-leute/380399-grieskirchner-hausmittel-gegen-die-beulenpest

Vertreibung des Pest-Engels im Kirchenstaat

Italien – Kirchenstaat/Vatikanstadt: „Auf die Pest“, Bronze-Medaille 1657 mit Papst Alexander VII. (1655-1667, spätere Prägung; G. Morone). Rückseitig St. Peter, der den Pest-Engel von einer Gruppe von Aussätzigen vor dem Petersdom vertreibt (Heidrun Höhn).

Desinfizierte Postgeschichte

Über Jahrhunderte wurden Briefe zeitweise mit verschiedensten Maßnahmen behandelt, um die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen. Sie sind selten attraktiv, oft fleckig oder gebräunt, mit „Rasteleisen“ oder Messerstichen perforiert, zuweilen mit interessanten Stempeln oder Vermerken gekennzeichnet.

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist seuchen-1854-austria-o-gm20.jpg.

Der oben gezeigte Cholerabrief ist innen datiert am 11. November 1854. Er reiste mit Österreichs Briefmarke der Erstausgabe zu 9 Kreuzer auf Maschinenpapier von Triest nach Lugo. Unterwegs erhielt er in Ferrara Räucherschlitze und den dekorativen Sanitätsstempel „Ferrara Netta Fuori e Dentro“ (außen und innen gereinigt, Schätzpreis 1000 Euro, Gert Müller).

* Zu den aktuellen Entwicklungen verweisen wir auf die Informationen auf den Internetseiten :

– Sozialministerium Österreich
– Robert-Koch-Institut

An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle, die sich im medizinischen Kampf gegen Krankheiten für die Gesundheit von Menschen engagieren, auch im Kreis der Kurtz-Familie!

BREXIT becoming Reality – on stamps and labels too…

04 Dienstag Feb 2020

Posted by Burzan/Kurtz in Fragen, Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Arthur Kurtz, Austria, bidder, Brexit, corner block, Date, David Cameron, Design, ebay, Edward VII, Error, Euro, Europe, exit, FDC, Finland, flaw, Great Britain, Internet, map, Michael Burzan, mint, Nigel Farage, Northern Ireland, overprint, Philatelic Exporter, plate flaw, Post Austria, price soaring, Prime Ministers, sheet, sheetlet, Souvenir, Stamp, Surprise, Theresa May, United Kingdom

Post Austria surprised the philatelic market with the issue of a „Brexit stamp“ issued on the very day, January 31, 2020. The design at €1,80 had already been printed in sheets of 50 by Enschedé Stamps B. V. showing the old exit date 29 March, 2019. The map design presents the remaining EU states in dark blue, while the United Kingdom vanishes under a light blue transparent varnish. After the actual Brexit date was end of January, 2020, an overprint was made to line out the old and add the new one. The edition was 140,000 and as it seems at the moment, they soon sold out.

I was surprised to see prices up to €33,50 for first day covers from bidders on ebay offers just a few days after issue; €4 to 50 for a single mint stamp; up to €88 for a mint corner block of 4; bids from €101 to 191 for full sheets (offers at 250 to 450!).

Left stamp: plate flaw in Finland?

€595 were asked for a „sensational plate flaw in corner block of 6, showing a Damaged Sweden on the left central stamp, for sure only in a part of the issue, because I bought several sheets and found the error only on about every 10th sheet. If I am right, this would make only about 280 of these errors occurred.“ Actually, the part of Finland is concerned showing a faulty structure. A mint pair with the same flaw on the left stamp received bids up to €75 on Feb. 6.

I wonder how long it will take until the first error stamps missing the overprint will appear on the market …?

Wide-spread offers between €2 and more than 70 may be found for two older issues on Brexit. The Central African Republic, more probably its agency, released a souvenir sheet of 4 and a miniature sheet on August 22, 2016 (Mi 6390 – 6394 / Block 1500). The stamp quartet of 500fr shows David Cameron, Theresa May, Boris Johnson and Nigel Farage; the minisheet a stamp at 2000fr with maps of Great Britain and Northern Ireland, flags and signposts in opposite directions (Michel value €9.50 for each sheetlet).

On the market I also found a sheetlet with two imperforate „stamps“ at 500f inscribed „REPUBLIQUE du TCHAD 2018“ showing Boris Johnson and Nigel Farage, but I am not sure if this can be called an „official issue“?

From my monthly Europe column in Britains magazine „Philatelic Exporter“. Michael Burzan

For sure, Austrian artist Arthur Kurtz (1860-1917) would regret the current political situation. He travelled a lot in the UK and painted people and landscapes; he also portrayed Edward VII before he became King.

= = =

Selbstporträt Arthur Kurtz von 1892

30 Freitag Aug 2019

Posted by Burzan/Kurtz in Arthur Kurtz (1860-1917), Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Uncategorized

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Schlagwörter

1892, Ölbild, Gemälde, Geschenk, Mia Schicher, Präsent, Rückseite, Sammlung, Selbstporträt, Signatir, Skizze, Wien

Wieder einmal ist ein bisher nicht registriertes Gemälde von Arthur Kurtz (1860-1917) wiederentdeckt worden!

kurtz-A-selbstp-1892-08-xc1

Es handelt sich um eines der wenigen bekannten Selbstporträts des bedeutenden Künstlers aus der Steiermark. Unter der Signatur ist die Ölskizze auf das Jahr 1892 datiert, als er etwa 32 Jahre alt gewesen sein muss.

kurtz-A-selbstp-1892-02-xc1

kurtz-A-selbstp-1892-rs-2

Interessant ist ein Zettel, der auf der Rückseite des Bildes befestigt war. Handschriftlich wurde darauf vermerkt:
„Das Selbstportrait des
Meisters von ihm selbst am
29. Oktober 1892 zum Geschenk
erhalten.
3.11.1892
(Schicher Mia?)

Wien
Arthur Kurtz“

kurtz-A-selbstp-1892-rs-1

Inzwischen befindet sich das Werk in der Privatsammlung eines Mitglieds der Kurtz-Familie. Wer wohl die Dame war, die einst dieses Präsent erhielt?

Dr. August Kurtz: Spiritistische Erfahrungen und Fragen zur Parapsychologie

25 Sonntag Nov 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Camillo Kurtz (1858-1939), Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Uncategorized, Zeitgeschichte

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Arzt, Dr. Andreas Resch, Dr. August Kurtz, Ehrendoktor, Gleisdorf, Goldenes Ehrenzeichen, Graz, Grenzgebiete der Wissenschaft, Jenny Kurtz, Korrespondenz, Krankenhaus, Maria Silbert, Medium, Medizinalrat, paranormale Erscheinungen, Parapsychologie, Radiosendung, Seherin von Waltendorf, Spiritismus, St. Gallen, Steiermark, Studienzeit, Theologie, Tonaufzeichnungen

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Die Lebensgeschichte von Dr. Dr. August Maria Kurtz (1899-1990) berichtet, dass der Sohn von Camillo Kurtz – Bruder der Maler Arthur und August Kurtz – und Anna Keller am 27. September 1899 in St. Gallen in der Obersteiermark geboren wurde. Nach Ende des Ersten Weltkriegs absolvierte er das Studium der Medizin unter schwierigen Bedingungen und war danach in Krankenhäusern von Leoben, Bruck an der Mur und in Graz tätig.

Am 1. August 1927 eröffnete er seine Praxis als Praktischer Arzt in Gleisdorf, im elterlichen Haus am Hauptplatz 5. Zwei Wochen später, am 15.8.1927 heiratete er seine Frau Eugenie Steiner, „Jenny“ genannt.

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Seine berufliche Laufbahn beendete er als Medizinalrat und Distriktarzt 1969 nach 42 Jahren und übergab die Praxis an seinen Sohn Dr. Walter Kurtz. Am 12. Dezember 1974 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit Diplom als Ehren-Dr. verliehen.

In seinen späteren Lebensjahren widmete er sich intensiviert den paranormalen Erfahrungen und spiritistischen Erlebnissen, die er während seiner Studienzeit in Begegnungen und Sitzungen mit dem bekannten Medium Maria Silbert (1866-1936) gesammelt hatte. Zum 50. Todesjahr der „Seherin von Waltendorf“ veröffentlichte er 1986 einen Leitartikel in dem Band „Grenzgebiete der Wissenschaft“ (Resch, Innsbruck).

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Interessante Beschreibungen zu diesen Sitzungen von Maria Silbert hat Bernhard Reicher 2011 in einem Blog dokumentiert: > (Link)

(Bild einer spiritistischen Sitzung in Berlin, 1930er-Jahre)

Dr. August Kurtz hat zu diesem Themenkreis zahlreiche Korrespondenzen geführt, seine Berichte in Tonaufzeichnungen dokumentiert und eine Radiosendung mitgestaltet. Ein wichtiger Ansprechpartner war für ihn der Theologe und Gründer des Instituts für Grenzgebiete der Wissenschaft, Professor Dr. Andreas Resch.

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Die parapsychologische Forschung hat diese zeitgeschichtlichen Schätze noch nicht wiederentdeckt…

(Fotos und Unterlagen dokumentiert von Karl Andreas Kurtz, Gleisdorf)

Link zur Definition der Paranormologie (nach Prof. Dr. Resch),
gegliedert nach

  • PARAPHYSIK
  • PARABIOLOGIE
  • PARAPSYCHOLOGIE
  • PARAPNEUMATOLOGIE

 

 

Exlibris für Gerhard Ramberg: Goethe-Porträt von Arthur Kurtz, anno 1911

04 Samstag Aug 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Arthur Kurtz (1860-1917), Ausstellungen, Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Literatur, Uncategorized

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Adele Bloch, Albrecht Dürer, Bücher, Bücherzeichen, Beham, Besitzer, Bibliothek, Buchdruck, Die Gartenlaube, Die moderne Kunstbewegung, Druck, Eule, Exlibris, Frederikshavn Art Museum, Freimaurer, Geburtshaus, Gemälde, Gerhard Ramberg, Glaspalast, Goethe, Grafik, Gustav Klimt, Hans Holbein, Hans Makart, Hellmalerei, Herausgeber, Holzschnitt, Jahrhundertwende, Künstler, Kollektion, Koloman Moser, Kunstausstellung, L.V. Angerer, Lichtdruck, München, Muse, Oprah Winfrey, Porträt, Radierung, Redakteur, Rosegger, Rupprecht Geiger, Sammler, Schreibtisch, Schriftsteller, Stich, Theater, Von der Nadel zur Feder, Wien, Wiener Secession, Willi Geiger, William Unger

„Ex Libris“ – Aus Büchern, kurz „Exlibris“ – lautet die lateinische Bezeichnung für Drucke, die als Besitzerzeichen meist vorne in Büchern eingeklebt werden, für Bibliotheken und Privatleute oft von bekannten oder vergessenen Künstlern gestaltet. Eine frühe Blüte erlebten die Exlibris im 16. und 17. Jahrhundert, als bedeutende Maler und Graphiker wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Hans Holbein, Hans Burgkmair, Hans Baldung Grien, die Brüder Sebald Beham und Barthel Beham kunstvolle Holzschnitte und Stiche schufen. Im späten 19. Jahrhundert erwachte die Kunst der Exlibris neu und schuf äußerst gelungene Beispiele in vielen Stilformen und Techniken, für die sich ein eigener Sammlerkreis bildete.

Eine Internet-Offerte brachte im Juli 2018 ein Exlibris zum Vorschein, das der Künstler Arthur Kurtz (1860-1917) laut Signatur 1911 für die Bibliothek von Gerhard Ramberg gestaltet hat – mit einem Porträt des Dichters Johann Wolfgang von Goethe, dem Zeichen der Freimaurer, einer Eule links und einer nackten Muse mit Lorbeerzweig, im Lichtdruck ausgeführt  :

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Der Schriftsteller und Herausgeber Gerhard Ramberg (-Mayer, 1862-1945), gut bekannt mit dem großen österreichischen Maler Hans Makart (1840-1884), schrieb um die Jahrhundertwende einige interessante Beiträge und Bücher über Kunst und Theater seiner Zeit; er wird zudem als Redakteur der „Wiener Exlibriszeitung“ genannt.
So findet man unter seinen Publikationen:

– Heutige Kunst : Ein Rundgang durch die Internationale Jubiläums-Kunst-Ausstellung zu München, 1888, 3 Auflagen

– Hellmalerei : Ein Spaziergang durch den Münchener Glaspalast im Sommer 1889

– Ein Preisausschreiben : Künstler-Novelletten, Herausgegeben von G. Ramberg, 1889, 3 Auflagen

– Die moderne Kunstbewegung : Zweck und Wesen der Secession, 1898, 2 Auflagen
Online unter Ramberg – Die moderne Kunst, 1898

– Theater-Plaudereien, 1900, 2 Auflagen
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Eine Porträtskizze P. K. Roseggers von G. Ramberg. unter dem Titel „Von der Nadel zur Feder“ ist 1888 in der „Gartenlaube“ erschienen und kann online gelesen werden:
„Von der Nadel zur Feder. Eine Porträtskizze P. K. Roseggers von G. Ramberg.“

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Könnte es sein, dass die erste Bekanntschaft zwischen Arthur Kurtz und Gerhard Ramberg bereits auf die „Münchner Zeit“ der späten 1880er-Jahre datiert?

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„Exlibris Gerhard Ramberg – Doctor Rosegger“, Lichtdruck, Blattgröße 15,1 x 10,2 cm, im Druck signiert und datiert (1911).
Rückseitig mit gedrucktem Widmungsvermerk : „Exlibris zu Ehren Dr. P Rosegger Mittelbild, darstellend des Dichters Geburtshaus, nach einer Federzeichnung von Rosegger selbst, Umrahmung von Arthur Kurtz-Wien“.
(Sammlung G. Blum, Inv-Nr. B-25187).
gesehen bei: Signum Antiquariat (Kronberg, Deutschland) auf http://www.zvab.com,
ebenso wie die beiden folgenden Exlibris für Gerhard Ramberg :

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Wilhelm / William Unger (Hannover 1837 – 1932 Innsbruck, Radierer und Kupferstecher), 1871 zum Professor an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar berufen; 1881 Direktor der Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie; 1884 er zum Mitglied der Schwedischen Akademie der Künste gewählt. 1894 Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien.
1928 Autobiografie „Aus meinem Leben“.
Undatiertes Klischee „Ex Libris Gerhard Ramberg Wien“, Büttenpapier, 11 x 7,8 cm, im Druck signiert (Sammlung G. Blum, Inv.-Nr. B-49544).

Ein im Stil völlig anders gestaltetes Exlibris für „Gerhard Ramberg“ schuf der deutsche Maler, Grafiker und Exlibris-Künstler Willi Geiger (1878-1971, Vater des Künstlers Rupprecht Geiger, 1908-2009) im Buchdruck, Format 7,2 x 7,5 cm. Im Druck signiert und datiert „1911“ (Schreyl Nr. 1911/ 163).
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(Abb. + angeboten bei Signum Exlibris Shop)

Das dänische „Frederikshavn Art Museum & Exlibris Collection“ pflegt die Kunst der Exlibris mit mehr als 20 jährlichen Ausstellungen. Es verfügt über eine der weltweit umfangreichsten Kollektionen mit etwa 450.000 Exemplaren und einer Bibliothek mit etwa 7000 Titeln. Aus den Drucken für Gerhard Ramberg zeigt es in der Online-Präsentation ein „Bücherzeichen“ von L.V. Angerer, das eine Fotografie aus dem Arbeitszimmer mit Schreibtisch des Schriftstellers Ramberg zu zeigen scheint :
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Hier noch ein Beispiel des Wiener Sezessionisten Koloman Moser (1868-1918) als Zinkätzung für Adele Bloch um 1905.

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Die Dame der Wiener Gesellschaft wurde durch das berühmte Gemälde „Goldene Adele“ von Gustav Klimt (1862-1918) verewigt. Der amerikanische TV-Star Oprah Winfrey hatte das Bild nach der spektakulären Restitution 2006 für knapp 88 Millionen Dollar erworben und 2017 für 150 Millionen verkauft – eines der teuersten Gemälde der Welt…
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(Abb. Wikipedia).

Erinnerung an Laura Maria Kurtz

22 Dienstag Mai 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Arthur Kurtz (1860-1917), August M. Kurtz-Gallenstein, Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Heinrich Kurtz (1784-1831), Uncategorized

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

1866, 1900, Adele, Brüder, Eheschließung, Foto, Gürtler, Großmutter, Hochzeit, Holzschuh, Johanna, Kaffeehaus, Laura, Lebenszeugnisse, Portrait, Schwester, Seebacher, St. Gallen, Stickerei

Dieses hübsche Portrait soll Laura Maria Kurtz darstellen, eine der Schwestern der Maler Arthur und Augustin Kurtz. Dr. Krause nennt ihre Lebensdaten als zehntes der elf Kinder von Heinrich und Johanna Kurtz.

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Laura Maria Kurtz, verehelichte Gürtler, wurde am 11. Juni 1866 in St. Gallen, Steiermark geboren. Am 19. Januar 1900 starb sie in jungem Alter von 33 Jahren. Ihr Tod soll die Künstler-Brüder sehr getroffen haben. Im selben Jahr trat Augustin Kurtz-Gallenstein ins Kloster Admont ein.

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Ein Foto, das sie zeigen soll, ist im Familien-Stammbaum zu finden. Erhalten blieb auch eine Stickerei, die laut Beschriftung von ihrer Großmutter Johanna Holzschuh gefertigt wurde.  Gibt es weitere Lebenszeugnisse von ihr, Daten ihrer Eheschließung oder Kinder?

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Vielleicht hat sich damit eine der Fragen in unserem älteren Beitrag beantwortet:

Bildnis einer Braut – Wer war sie ?

 

Frühlings-Impression, Bilder und Bücher von Cora Lauzil (1881-1945) – eine Tante der Familie ?

25 Sonntag Mär 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Uncategorized

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Abebooks, Adolf Holst, Agnes Sapper, Antiquariat, Autorin, Berlin, Bilderbuch, Buchgewerbe, Buchumschlag, Constantin Damianos, Cora Lauzil, Die goldene Stunde, Dr. August Kurtz, Erzählung, Franz Hein, Frühling, Garten, Geschichten, Grafik, Graz, Holzschnitt, Illustration, Joanneum, Jugendstil, Jungen, Katalog, König Winter, Künstler-Lexikon, Kind, Kinderbuch, Leipzig, Lieschens Streiche, Lotte, Margarete Weinhandl, Mädchen, Schuljahr, Signatur, Sonnige Welt, Stuttgart, Tante Cora, Thieme-Becker, Verlag, Vorsatzblatt, ZVAB

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Auf der Rückseite dieses Gemäldes mit einer Frühlingslandschaft von Cora Lauzil aus Familienbesitz wurde eine Widmung an Dr. August Kurtz und seine Frau „in herzlicher Dankbarkeit“ gefunden, „von Tante Cora Juli 38“ signiert. Die Vorderseite trägt rechts unten die Signatur „CORA LAUZIL 1938“. Ob damit eine familiäre Verwandtschaft oder freundschaftliche Verbundenheit ausgedrückt wurde, bleibt zu klären…

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Die namhafte Malerin und Grafikerin aus Graz (1.1.1881 – 6.12.1945 ) hatte sich nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule Graz (ab 1898, Ludwig Lepuschitz) von 1900 bis 1907 an der Malschule von Constantin Damianos fortgebildet und 1908-1914 an der Akademie für Grafik und Buchgewerbe in Leipzig bei Franz Hein studiert (Künstler-Lexikon von Thieme/Becker).

„Neben der Malerei widmete sie sich vor allem der Lithografie und dem Holzschnitt … Ihre Grafik der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg weist in der Flächigkeit und Vereinfachung der Formen die Merkmale des Jugendstils auf“, schreibt der Ausstellungskatalog „Aufbruch in die Moderne“ des Joanneum 2014 und zeigt ihren Farbholzschnitt „Bergwiese“ aus dem Jahr 1912 (S. 202, Original ca. 40 x 32 cm, Neue Galerie Graz, UMJ, II/833.

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Ihr „Sommergarten“, der 2014 in verschmutztem Zustand mit Brandflecken zur Versteigerung beim Dorotheum Graz eingeliefert wurde (Öl auf Leinwand, 45,5 x 60,5 cm), erinnert stark an den Kurtz’schen Garten in Gleisdorf.

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Erfolgreiche Kinderbücher

Seit den 1920er-Jahren ist sie vor allem durch ihre Illustration und Gestaltung von Kinderbüchern bekannt geworden, die vielfach nachgedruckt wurden und bis zu sechsstellige Auflagezahlen erreichten. Einige ihrer frühen Werke und Ausgaben werden in guter Erhaltung antiquarisch hoch geschätzt, wie ein Blick in Angebote zu Cora Lauzil bei Abebooks.com und ZVAB.com zeigt.

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Als ältestes Kinderbuch von ihrer Hand erscheint hier:
– „Was die sonnige Welt dem Kinde erzählt“
Ein Bilderbuch von Cora Lauzil mit Versen von Margarete Weinhandl.
Anton Verlag, Leipzig, 1921. Die erste Ausgabe des Kinderbuchs der österreichischen Lyrikerin und Lehrerin Margarete Weinhandl (1880-1975) zeigt Illustrationen zum „Gebet ans Christkind“, „Die kleine Hausfrau“, „Mein Püppchen“, „Im Hühnerhof“, „Auf der Wiese“, „Kirschenfest“ usw. Dazu bemerkenswert hübsche Vorsatzpapiere, die in acht verschiedenen kreisrunden Darstellungen Kinder beim Spielen zeigen (Göppinger Antiquariat).

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Ebenfalls auf das Jahr 1921 datiert die seltene erste Auflage des Verlags Anton von
– „Guckt hinein ihr Kinderlein“
Ein Bilderbuch von Cora Lauzil.
Für diese Publikation mit 16 Seiten und farbig illustrierten Vorsätzen verfasste die Autorin auch die gereimten Texte. Antiquarisch angeboten wird dieser Band bis zu 230 Euro. Über den Karlsruher Virtuellen Katalog sollen laut Auktionshaus Zisska & Lacher nur drei Exemplare in öffentlichem Besitz in Berlin und Leipzig nachweisbar sein.

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Aus dem Jahr 1922 stammt die Ausgabe des Verlags A. Anton & Co, Leipzig und Berlin:
– „Die goldene Stunde“
Ein Bilderbuch. Mit Versen von Adolf Holst und von Illustrationen von Cora Lauzil.
Das Wiener Antiquariat Löcker zitiert dazu: „In den Jahren 1905 bis 1936 verfaßte Holst die zumeist gereimten Texte für rund 50 Bilderbücher und wurde damit zum fruchtbarsten Reimelieferanten der Bilderbuchillustratoren seiner Zeit. Dass eine große Anzahl der von H. getexteten Bilderbücher neu herausgeben wurde, liegt wohl eher an den beliebten Illustrationen der betreffenden Bilderbuchkünstler als an den begleitenden Versen.“ (Doderer I, 565).

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– „Was König Winter den Kindern gebracht und wie der Frühling es anders gemacht“
Ein Bilderbuch von Cora Lauzil, mit Versen von Adolf Holst
Verlag A. Anton Leipzig, 1925; ohne Jahreszahl vom Verlag Enßlin & Laiblin, Reutlingen.

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Einige Kinderbücher mit Illustrationen von Cora Lauzil aus dem D. Gundert Verlag, Stuttgart, wurden über Jahrzehnte neu aufgelegt, darunter

– „Lotte. Zwei Geschichten für kleine Mädchen und Jungen.“
Frida Schuhmacher, mit Bildern von Cora Lauzil.
1.-20. Tausend 1926, 21.-40. Tausend 1930.

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– „Unser kleiner Spatz. Aus frohbewegter Zeit in einem kinderreichen Hause.“
Mien Labberton / Cora Lauzil
Aus der Reihe „Sonne und Regen im Kinderland“, Band 51;
43.-50. Tausend 1950.

Langfristige Erfolge hatten auch ihre Titel in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendbuch-Autorin Agnes Sapper. Am 12. April 1852 als Agnes Brater in München geboren, war sie Tochter des Juristen und Politikers Karl Brater sowie Pauline Brater (geb. Pfaff). Mit Veröffentlichungen ab 1893 wurde zu einer der erfolgreichsten und meistgelesenen deutschsprachigen Jugendbuch-Schreiberinnen des frühen 20. Jahrhunderts (Wikipedia), deren Bücher in Millionenmengen verbreitet waren.

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Über ihren Tod am 19. März 1929 in Würzburg hinaus und über den Zweiten Weltkrieg hinweg blieben die Geschichten von Agnes Sapper durch die Illustrationen von Cora Lauzil beliebt, wie „Lieschens Streiche“ (ab 1929), „Das erste Schuljahr. Eine Erzählung für Mädchen von 7-12 Jahren.“ (ab 1930, 111.-125. Tausend 1937), „Gretchen Reinwalds letztes Schuljahr. Eine Erzählung für Mädchen von 11 – 15 Jahren.“ (ab 1927, 121.-125. Tausend 1953).

Dazu ein interessanter Beitrag der Bayerische Staatszeitung: „Pfiffige Managerinnen“ 

Aus heutiger Sicht bieten diese Bände interessante Studienmöglichkeiten über das Bild von Kindheit, Familie und Schule, das über unterschiedlichste politische Zeiten hinweg vermittelt und über Österreich und Deutschland verbreitet wurde.

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Künstler-Postkarten mit signierten Motiven von Cora Lauzil sind ebenfalls bekannt, so ein mehrfarbiges „Mädchen mit Flöte am Waldesrand“, verschickt 1922; oder das schwarz-weiße Querformat „Kleine Lichter“ von 1929 (Oldthing.de, Bartko-Reher).

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Michael Burzan
(Abbildungen digital bearbeitet, nach verlinkten Angeboten auf Abebooks.com und ZVAB.com)

Kurtz International – in Statistiken

24 Samstag Mär 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Familiengeschichte, Fragen, Fundstücke, Uncategorized

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Australien, Österreich, Bevölkerung, Blog, Brasilien, Deutschland, Familienname, Frankreich, Hello, international, Internet, Israel, Kanada, Kurtz, Landkarte, Namen, Polen, Statistik, USA, Verbreitung, weltweit

Wer wagt eine Schätzung, wie oft der Name „Kurtz“
– mit dem charakteristischen „t“ vor dem „z“ –
weltweit vertreten ist?
Erstaunliche Ergebnisse bringen internationale Recherchen zur Verbreitung des Nachnamens „Kurtz“ auf verschiedenen Internet-Plattformen hervor.

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Laut den Statistiken und weltweiten Karten auf http://www.forebears.io trugen im Jahr 2014 rund 43.541 Menschen diesen Nachnamen. Am meisten verbreitet ist er in den Vereinigten Staaten USA mit 27.692 Personen; schon im Jahr 1880 waren 4.629 amerikanische „Kurtz“ registriert. Heute folgen Deutschland mit 4.539, Brasilien (3.864), Kanada (1.554) und Frankreich (1.261, meist im Elsass).

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Der höchste Anteil in Bezug auf die Gesamtbevölkerung findet sich in Israel durch 754 Namensgeschwister, ähnlich viele in Argentinien, gefolgt von Australien (615). Österreich und Polen liegen mit 341 und 334 Kurtz-Menschen auf Platz 9 und 10.

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Bei Namespedia.com sind in Österreich lediglich 90 „Kurtz“ erfasst, die meisten offenbar im Burgenland.

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Auf der Seite http://geogen.stoepel.net/ von Christoph Stoepel erscheinen dreidimensionale Modelle zur Verbreitung des Namens in Deutschland. Hier sind 1974 Personen als „Kurtz“ verzeichnet, mit 85 die meisten in Berlin (zum Zeitpunkt des Abrufs am 23.2.2018).

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Weltweit betrachtet liegt „Kurtz“ auf Platz 12.220 der Familiennamen …

Auch andere Namen lassen sich auf den genannten Portalen kostenlos suchen.
Unser Familien-Stammbaum ist auf Ancestry angelegt.

So we say a special „Hello and Welcome“ to all Kurtz People of the World coming across our Family Blog!

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