Mit Freude können wir auf eine neue Publikation „Camillo Kurtz (1896 – 1973). Ein Künstler der Steirischen Moderne“ hinweisen, die in diesem Monat als Masterarbeit der Künstlerin Monika Lafer (MA) veröffentlicht wurde. In intensiver Recherchearbeit und Kontakten zu Mitgliedern der Kurtz-Familie hat sie auf 136 Seiten den Lebenslauf von Camillo Kurtz und seine künstlerische Entwicklung rekonstruiert, rund 100 seiner Werke abgebildet und analysiert.
Unser herzlicher Dank an die Autorin, Künstlerin und Master of Art, Monika Lafer.
An dieser Stelle einige Kurzdaten zur Vita :
Kurtz, Camillo (1896-1973)
Geboren am 15. Oktober 1896 in St. Gallen, Obersteiermark. 1914 Studium an der Landeskunstschule in Graz bei Prof. Pauluzzi. 1925 – 1926 Académie Julian bei J.P. Laurenz und Académie Colarossi in Paris. Studienreisen und längere Aufenthalte in Italien, Frankreich, Holland, Deutschland und Spanien. Zeitweilige Tätigkeit als Kopist im Rijkmuseum in Amsterdam sowie in der Londoner National Gallery und Tate Gallery. 1929 Wohnsitz in Wien-Hietzing; ab 1932 in Gleisdorf, Oststeiermark. 1972 Silbermedaille der Stadt Graz.
Eine der bedeutendsten und doch wenig bekannten Künstlerinnen Österreichs hat erst in ihren späten Lebensjahren und nach ihrem Tod am 6. Mai 2014 die verdiente internationale Anerkennung erfahren. Am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld unehelich in Kärnten geboren, studierte die ehemalige Volksschullehrerin Maria Lassnig 1940 bis 1945 an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Nach Aufenthalten in Paris und New York kehrte sie 1980 nach Österreich zurück und vertrat ihr Heimatland auf der Biennale in Venedig, 1982 und 1997 auf der documenta in Kassel.
Ihre Lebensgeschichte hat sie 1991-1992 mit dem Künstler und Filmer Hubert Sielecki in humorvoll musikalischer Form in ihrer „Maria Lassnig Kantate“ zusammengefasst:
Ein halbes Jahr vor ihrem Tod hat die österreichischen Künstlerin fünf bedeutende Werke als Schenkung für die Sammlung der Neuen Galerie Graz im Universalmuseum Joanneum gestiftet.
Das Museum berichtete darüber:Das Universalmuseum Joanneum erhält dank einer großzügigen Schenkung von Maria Lassnig fünf Werke der 1919 in Kärnten geborenen Malerin. „Das ist für das Joanneum und für die Sammlung der Neuen Galerie Graz ein überwältigender Moment“, freut sich Peter Pakesch. Seine langjährige Freundschaft mit Maria Lassnig sowie ihr Wunsch, die Bilder in guten Händen zu wissen, waren ausschlaggebend für die Schenkung. „Mit dieser Schenkung haben wir einen weiteren, ganz besonders wichtigen Beitrag bekommen, bedeutende österreichische Künstler internationalen Formats entsprechend zu zeigen. Damit bekennt sich Lassnig auch zu den Anstrengungen der Neuen Galerie Graz, ihr Werk besonders zu betreuen und sie bei der Erstellung eines Werkverzeichnisses zu unterstützen“, so Pakesch. Sobald die Werke von den Ausstellungen in Deurle und New York zurück sind, werden sie im Joanneum zusammen mit Dauerleihgaben aus ihrem Atelier ausgestellt – Maria Lassnig spricht von ihrem „Marianum“.
Kulturlandesrat Christian Buchmann: „Maria Lassnig ist der Steiermark seit den 70er-Jahren verbunden. Für den ehemaligen Leiter der Neuen Galerie Graz, Wilfried Skreiner, nahm Maria Lassnig immer eine bedeutende Position in der ‚Neuen Malerei‘ ein. Er sah sie als große Impulsträgerin. Auch diese Schenkung betrachte ich als Impuls – für das ehrgeizige Ziel des Joanneums, ein Lassnig-Kompetenzzentrum aufzubauen, das das gesamte Wissen über die Bilder dieser Künstlerin bündelt und so zur weltweiten Anlaufstelle wird. Es ist für die Steiermark jedenfalls eine außerordentliche Ehre, dass das Universalmuseum Joanneum die Bilder aus den privaten Beständen der Künstlerin erhält.“
Bei den Bildern handelt es sich um die beiden Frühwerke Ungeteilte Form (1952/53) und Körperteilung (1960) sowie um die drei Werke Be-Ziehungen III (1993), Be-Ziehungen V (1994) und 3 x Malfluss (1996). Alle Bilder waren im Zuge der großen Retrospektive Der Ort der Bilder 2012 in der Neuen Galerie Graz zu sehen, in deren Rahmen auch das Werkverzeichnis in Angriff genommen wurde.
Die gezeigte Laokoon-Thematik des Menschen im Lebenskampf auf Bildern der Österreicher Rudolf Hausner, Ernst Fuchs und Maria Lassnig hat Udo Reinhardt vergleichend betrachtet: Die Laokoon-Gruppe in der Kunst
Zwei österreichische Briefmarken aus den Jahren 2002 und 2008 zeigen Bilder von Maria Lassnig:
Im Kunstmuseum Basel sind ihre Zeichnungen und grafische Arbeiten, zuvor in der Albertina Wien ausgestellt, noch bis zum 26. August 2018 zu sehen. Eine Ausstellung von Gemälden läuft noch bis 23. September im Kunstmuseum St. Gallen, Schweiz.
Die „Maria Lassnig Kantate“ und Filme von Maria Lassing sind bei der großen Lassnig-Ausstellung in der Nationalgalerie Prag vom 15. Februar bis 9. September 2018 vertreten.
Eine umfangreiche Biografie und zahlreiche Illustrationen sind auf der Webseite der Maria Lassnig Stiftung Wien zu finden: > Link
Wie wir wiederholt feststellen mussten, befinden sich einige Bilder von Arthur und Augustin Kurtz mehr als hundert Jahre nach ihrer Entstehung in einem Zustand, der eine Reinigung und/oder Restaurierung empfehlenswert erscheinen lässt. Die beiden Weltkriege haben auf manchen Gemälden Spuren hinterlassen, manche wurden zeitweise nicht optimal aufbewahrt oder gelagert; Pastelle und Ölmalerei auf Kartongrund sind besonders empfindlich. Auch Stücke, die ohne Schäden die Zeiten überstanden haben, wirken zuweilen nachgedunkelt.
Wer bereits positive Erfahrungen gesammelt hat und Spezialisten kennt, die für die Reinigung und Restaurierung von Kurtz-Gemälden aus dem späten 19. bis frühen 20. Jahrhundert geeignet sind, möge sich bitte durch einen Kommentar auf dieser Seite melden. Auch wer selbst Bedarf an einer sorgfältigen Behandlung und Überarbeitung bei eigenen Stücken sieht, kann gerne Kontakt aufnehmen. Sämtliche Informationen werden auf Wunsch vertraulich behandelt und nicht ohne ausdrückliches Einverständnis online gestellt.
Wir erhielten bereits einen Hinweis auf den Restaurator Hubert Schwarz aus Graz, der mit seinem Unternehmen auf Fresken spezialisiert ist. Er hat auch Wand- und Deckengemälde in Stift Admont behandelt, die vor mehr als 100 Jahren von Augustin Kurtz restauriert wurden. Wir werden nachfragen, wieweit er sich auch mit Ölbildern befasst. Vielen Dank an Dr. Alfred Seebacher!
Bei der Arbeit an diesen Seiten fiel uns auf, wie wenige Porträts aus den Familienkreisen von Kurtz & Co. bis in die 1920er-Jahre bisher vorliegen bzw. digital erfasst sind.
Wir danken daher für entsprechende Bilder von Familienmitgliedern, am besten als Bild-Dateien, möglichst mit zumindest ungefährer Datierung – ob künstlerische Porträts, Fotos oder Gruppenbilder, auf denen die Personen zu erkennen sind.
Auf dem Foto oben: 8 der 12 Kinder von Camillo Kurtz und Anna Keller – von links nach rechts – oben: Dr. August M. Kurtz, Camillo J. Kurtz, Othmar M. Kurtz; untere Reihe Aurelia M. Kurtz, verh. Gamper; daneben ? (Siegfriede M. Kurtz ?); Maria Johanna Kurtz; daneben ? (Raffaela Kurtz, verh. Lechner ?); Aloisia M. Kurtz.
Camillo Kurtz (1858-1939) – mit Dank an Karl/i Kurtz !
Auch die Bildvorlagen aus der „Keller-Chronik“ sollten soweit möglich neu eingescannt oder von den Originalen abfotografiert werden, um eine verbesserte Wiedergabemöglichkeit zu erreichen.
Anneliese Burzan, geb. Kurtz (1931-1980) – Passfoto, um 1956.
Leider liegen wenige brauchbare Porträts aus späteren Jahren vor;
viele Farbbilder sind bereits stark vergilbt.