Ein attraktives Gemälde von Arthur Kurtz mit zwei Pferdeporträts wurde im Dezember 2016 beim Wiener Auktionshaus Dorotheum versteigert. Nachdem es im Mai 2015 bei einer Online-Auktion zu 2800 Euro zugeschlagen wurde, erzielte es eineinhalb Jahre später unter dem Titel „Zwei Freunde“ (inklusive Nebenkosten) den doppelten Betrag.

Bei dieser Gelegenheit wollen wir auf das Lipizzaner-Gestüt in Piber in der Weststeiermark hinweisen.

Lipizzaner in Piber © Österreich Werbung/Wiesenhofer
Wo: Lipizzanergestüt Piber, Piber 1, A-8580 Köflach / Steiermark
Lipizzaner
Das Austria-Forum berichtet über die Geschichte der weltberühmten Pferdezucht:
Das „k.k. Staatsgestüt Piber“ ging zurück auf eine Gründung Josefs II., der 1798 das im Besitz des Stiftes St. Lambrecht befindliche Schloss im Zuge der Säkularisierung zu einem Gestüt für (militärische) Nachwuchspferde umwidmete. 1867 wurde das Militärgestüt dem k. & k. Landwirtschaftsministerium in Wien unterstellt. Die wechselvolle Geschichte brachte im Lauf der Zeit u.a. mehrere Gestütsevakuierungen infolge feindlicher Einbrüche (1805, 1809, 1813).
Bereits ab 1858 wurden in Piber Lipizzaner gezüchtet – zuerst allerdings nicht für den Bedarf des Hofes, sondern als leichter Arbeitspferdetyp, der auch noch heute im Fahrsport große Erfolge feiert. 1920 begann die Geschichte Pibers als Zuchtstätte der Lipizzaner für die Spanische Hofreitschule durch Aufnahme der Pferde aus Lipica, die während des ersten Weltkriegs eine Unterkunft in Laxenburg gefunden hatten.
Während des 2. Weltkrieges wurden die Gestütspferde ins tschechische Hostau verlegt. In einer geheimen Aktion – die als „Das Wunder der weißen Hengste“ verfilmt wurde – erfolgte unter Mithilfe der Amerikaner (unter General G. Patton) die Evakuierung der Pferde aus dem russisch besetzten Bereich nach Bayern. 1945 wurden sie in Wimsbach bei Wels eingestellt, wohin man auch die Hengste der Hofreitschule aus Wien gebracht hatte. Nach Abschluss des Staatsvertrages kamen die Lipizzaner wieder nach Wien und nach Piber.
Das Bundesgestüt Piber und die Spanische Hofreitschule in Wien arbeiten naturgemäß eng zusammen: nur die besten Hengste aus Piber präsentieren die Lektionen der Hohen Schule in der Spanischen Hofreitschule und kehren dann für eine Decksaison nach Piber zurück. Nach Beendigung ihrer Karriere in der Hofreitschule genießen sie hier ihren wohlverdienten Ruhestand.
Piber / Austria-Forum