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~ Künstler aus Österreich: Arthur Kurtz, Augustin Kurtz-Gallenstein, Oskar Kurtz, Camillo Kurtz, Anneliese Burzan-Kurtz – Familie, Leben und Werke

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Schlagwort-Archiv: Auflage

Krypto-Marken: Österreichs Einhorn und seine Nachfolger

01 Samstag Mai 2021

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Ein Trendgebiet, das unter anderem durch den „Bitcoin-Boom“ der jüngsten Zeit Schlagzeilen gemacht hat, sind „Krypto-Briefmarken“. Der Begriff „Krypto“, ursprünglich altgriechisch für „geheim“, geht auf die Verwendung von Verschlüsselungs-Techniken zurück. Zur Legende wurde die Chiffriermaschine „Enigma“ (Rätsel), die im Zweiten Weltkrieg vom deutschen Militär eingesetzt wurde.

Man kann solche Kryptomarken zum einen traditionell im Album sammeln, ohne die Möglichkeiten zu nutzen, die sie durch ihre Code-Verbindungen ins Internet bieten. Wie Beispiele zeigen, lassen sie sich durchaus auf Postsendungen verwenden. Doch ihre Extras schaffen besondere Reize für eine neue Sammlerschaft, die sich bisher wohl wenig mit Briefmarken befasst haben.

Eine heftige Spekulationswelle hat Österreichs Post mit ihren Krypto-Marken entfacht. Die Nummer 1 mit dem Symbol „Einhorn“ vom 11. Juni 2019 kostete 6,90 Euro. Der linke Teil mit QR-Code ist als Briefmarke gedacht. Die rechte Hälfte bietet eine Art Glücksspiel. Wer die Deckschicht der beiden Rubbelfelder entfernt, sieht zwei Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben. Hat man im Fotohandy einen QR-Scanner installiert, kommt man durch die Codes auf Internetseiten, in denen ein virtuelles Bild der Marke erscheint und für den Besitzer eingetragen werden kann. Durch die „Blockchain-Technologie“ der Ethereum-Plattform soll dieser „Token“ als digitaler Zwilling dauerhaft nachweisbar sein. Im Nutzerkonto (wallet) stehen zudem pro Marke ETH 0,001666666 der Krypto-Währung Ether zu Verfügung, die man als Transaktionsgebühr beim Verkauf nutzen kann.

Das Sammelfieber angeheizt hat ein Pyramidensystem: die Auflage von 150 000 Stück verteilte sich auf fünf unterschiedlich häufige virtuelle Farben, die sich nur online mit Hilfe des aufgedruckten Codes aus Buchstaben und Nummern ermitteln lassen. Die auf der Marke nicht sichtbare „Farbe“ gibt es am häufigsten in Schwarz (78 500) und Grün (40 000), seltener Blau (20 000) und Gelb (10 000). Nur 1500 Stück wurden der Farbe Rot zugeordnet, somit das Spitzenstück der Ausgabe MiNr. 3470.

Innerhalb weniger Tage entwickelte sich ein überhitzter Markt im Internet. Ende Juni 2019 fand sich sogar schon ein „Traumpreis“ von einer Million Euro für ein komplettes Fünfer-Set auf der Ebay-Plattform! Mehrfach hat der Autor Versteigerungen beobachtet, die für die „Rote“ fünfstellige Ergebnisse brachten, bevor die Kurse wieder vereinzelt unter 1000 Euro zurückfielen. Für ein Normalstück (schwarz) setzt der Michel-Katalog derzeit 100 Euro an.

Weitere „Glücksspiele“ ermöglichte ein Jahr später die Blockserie Österreichs mit Lama, Panda, Honigdachs und Shiba Inu „Doge“ vom 25. Juni 2020: den 60 000 Blocksätzen Bl. 113–116 konnten mit Hilfe der QR-Codes fünf virtuelle Farben zugeordnet werden, 31 400 schwarz, 16 000 grün, 8000 blau, 4000 gelb und nur 600 rot.

Mit ihrem Coup vom 23. Juli 2020 hat die Post Austria offenbar ein vernünftiges Maß verloren. Das „Goldene Einhorn“ als Crypto stamp 2.0 mit aufgeklebtem 1-Gramm-Goldbarren kostete 500 Euro, nur 500 wurden kurzfristig verkauft, weitere 500 per Los zugeteilt oder als Gewinn verschenkt. Unter MiNr. 3546 verbucht es nun 1200 Euro, während im Internet 900 bis eine Million verlangt werden…

Es hat nicht lange gedauert, bis weitere Postunternehmen sich dem Krypto-Reigen angeschlossen haben. Kroatien folgte zum „Tag der Briefmarke“ am 9.9.2020 mit seiner ersten „Hrvatska Kriptomarka“. Ähnlich wie beim österreichischen System kann man damit nach QR-Matrix und Code fünf verschiedene Motive im Internet finden. Die zweite Ausgabe mit fünf Arten von Postbeförderungen erschien am 15. Dezember 2020.

Bei den Vereinten Nationen war es am 24. November 2020 soweit: drei Blockausgaben mit Kryptobriefmarken für Wien, Genf und New York hatten Premiere, bedruckt mit Bild der Hauptsitze auf Hologrammfolie einschließlich vorgestanzten selbstklebenden Briefmarken (UNO Wien 7 Euro, MiNr. 1100 / Block 61; Genf 8 Franken, 1127 / Bl. 62; New York 7,75 Dollar, 1774 / Bl. 67).
Die Auflage von je 30 000 Blocks verteilt sich gleichmäßig auf 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Wer sie finden will, muss den QR-Codes unter den Rubbelfeldern ins Internet folgen.

Nicht alles zeigen

Eine Empfehlung: Sollten Sie Kryptomarken sammeln, bewahren Sie auch die zugehörigen Faltkarten und Erläuterungen auf. So gehen wichtige Informationen zur Funktionsweise und den Möglichkeiten nicht verloren. Codes, die den Zugang zu einem individuellen Online-Konto öffnen, sollten Sie bei Weitergabe oder Angeboten nicht vollständig erkennbar abbilden. Die UNO warnt ausdrücklich davor, den geheimen Code zur Aktivierung der UN Crypto Stamp (im rechten Rubbelfeld) Dritten zu zeigen oder mitzuteilen.

Es scheint an der Zeit, zur Katalogisierung solcher Krypto-Marken eigene Kategorien zu schaffen. Damit ließe sich zum einen vermeiden, dass klassische Sammelgebiete Schaden nehmen. Und es bietet zum anderen die Chance zur angemessenen Würdigung eines neuen Sammelbereichs, der aktuell eigenen Regeln zu folgen scheint.

Michael Burzan
(Auszug aus: Briefmarken-Spiegel 4/2021)
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Überraschung: „Brexit-Marke“ mit Preissprüngen und Fehlern

04 Dienstag Feb 2020

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Am 31. Januar 2020 überraschte die Post Austria mit einer Sondermarke zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union.

Das Briefmarken-Forum meldete dazu:

Am 22. Jänner 2020 erschien die Sonderbriefmarke „25. Jahrestag EU-Beitritt Österreichs“. Nur wenige Tage später, am 31. Jänner, erscheint die nächste Briefmarke, die sich der Europäischen Union widmet – diesmal dem Brexit. Seit 2016 beschäftigt der Brexit die EU auf allen Ebenen, denn erstmals begehrte ein Staat den Austritt aus der EU. Die Österreichische Post widmet nun dem tatsächlichen Exit der Briten – dem „Brexit“ – eine Sondermarke.

So speziell und einzigartig wie die Geschichte des Brexits ist auch die Sondermarke Österreichs dazu. Zunächst wurde sie passend zum avisierten Austrittstermin 29. März 2019 mit diesem Datums in Bogen mit 50 Stück bei Enschedé Stamps B. V. gedruckt. Um die Sonderstellung auch optisch hervorzuheben, ließ man die Fläche des Vereinigten Königreichs mit einem hellblauen Transparentlack versehen. Die EU-Staaten zeigen sich dagegen dunkelblau im Offset-Verfahren; Nichtmitglieder der EU blieben weiß.

Durch die Verschiebung des Termins blieben die Marken unverausgabt und erhielten nun einen Überdruck, der das alte Datum durchbalkte und den 31.1.2020 ergänzte. Die Auflage wurde mit 140.000 Stück zu je 1,80 Euro angegeben. Wie es scheint, erfolgte ein rascher Ausverkauf bei den Vertriebsstellen der Post?

Im Internet waren bereits wenige Tage später überraschende Preise zu beobachten: 4 bis 50 Euro für eine einzelne Marke; bis zu 88 Euro für einen Eckrand-Viererblock; bis 250, sogar fast 450 Euro wurden für einen kompletten 50er-Bogen verlangt! Für einen illustrierten Ersttagsbrief wurden bereits bis zu 37,50 Euro geboten.

Finnland verpatzt

€595 erwartete ein Grazer Anbieter für seine erste Offerte: „Sensationeller Plattenfehler auf der neuen Brexit Marke im 6er Block, der Fehler – beschädigtes Schweden – ist in der linken mittleren Marke und ganz sicher nur auf einer Teilauflage – da ich etliche Bögen gekauft habe und dieser Fehler nur ca. bei jedem 10. Bogen aufgetreten ist. Wenn das so stimmt wären das bei einer Auflage von 140.000 Marken gerade mal 280 x der Fehler…“

Tatsächlich tritt der Patzer im Landkartenteil von Finnland auf! Ein Markenpaar mit derselben Besonderheit auf dem linken Stück wurde bei einer anderen Auktion bis 75 Euro beboten, im Viererblock bis 155.

Inzwischen haben sich die Preise bei Normalmarken wieder beruhigt. Es bleibt anzumerken, dass Internet-Auktionen gelegentlich zu preislichen Übertreibungen verleiten…

OHNE AUFDRUCK aufgetaucht!

Ich war gespannt, wie lange es dauert, bis Stücke der unverausgabten Version ohne den Überdruck auftauchen? … Tatsächlich! Inzwischen ist das meines Wissens erste Stück der Brexit-Marke ohne Aufdruck mit Attest Soecknick zu 2250 Euro im Angebot. Interessant erscheint die Formulierung:
„Eine kleine Anzahl von Exemplaren rutschte jedoch durch und gelangte ohne diese Korrektur an den Postschalter.“ 
Es gibt also weitere Stücke, vielleicht sogar ganze Bogen? Wie und wo diese Exemplare „durchgerutscht“ sind, ist sicher weitere Nachforschungen wert…

P.S. Aufgrund der vielen Seitenaufrufe aus dem englischsprachigen Ausland bringe ich parallel auch die englische Version meines Beitrags für die Europa-Rubrik der britischen Fachzeitschrift „Philatelic Exporter“. Michael Burzan

Der Künstler Arthur Kurtz (1860-1917) hätte die jüngsten politischen Entwicklungen sicher bedauert. Er ist zu seiner Zeit viel in Großbritannien gereist und hat zahlreiche Gemälde von Land und Leuten geschaffen, nicht zuletzt vom späteren britischen König Edward VII. (1841-1910).

= = =

Links :
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/mit-einer-brexit-briefmarke-macht-sich-die-oesterreichische-post-ueber-grossbritannien-lustig/

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Der „Stinkefinger“ des Künstlers: Von Ai Weiwei zu Dr. Freud

02 Donnerstag Aug 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Ausstellungen, Fundstücke, Galerien, Uncategorized

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Ai Weiwei, Art Fund, Artist's Hand, Auflage, Banner, Baseball, Boston Beaneaters, Charity, Charles Radbourne, Dr Freud, ebay, Emigration, Finger, Flüchtlinge, Fotografie, Freud Cycle, Fuck off, Geste, Guckloch, Hand, Joanneum, Künstler, Laser, London, Machtausübung, New York, New York Giants, Oliven, Peking, Phallus, Prag, Publikum, Regierung Trump, Respektlosigkeit, Rhodium, Robert Longo, Rolf Horn, Sehenswürdigkeiten, Selfie, Signatur, Skateboard, Skulptur, Steirischer Herbst, Stinkefinger, Straßenverkehr, Study of Perspective, Türschild, Toskana, USA, Vaffanculo, Weißes Haus

Der am 28. August 1957 in Peking geborene chinesische Künstler Ai Weiwei zählt zu den bedeutendsten Art-isten unserer Zeit. Eine Vielzahl eindrucksvoller Ausstellungen, Projekte und Objekte hat er in aller Welt realisiert. In Graz zog er im September 2016 das Publikum zur Eröffnung seiner Schau „Geknetetes Wissen“ zum „Steirischen Herbst“ an (siehe „Kleine Zeitung“ – Fotos: http://www.museum-joanneum.at).

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Eine seiner Serien mit politischen Aussagen in Verbindung mit Sehenswürdigkeiten hat er über die vergangenen Jahrzehnte zusammengestellt: Sein ausgestreckter „Stinkefinger“ auf Selfie-Fotos demonstriert die Geste der Respektlosigkeit („Fuck off!“) gegenüber Institutionen und Bauwerken, die für Machtausübung stehen – vieldeutig betitelt als „Study of Perspective“…

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Zum 100. Tag der Regierung Trump in den USA entstand eine spezielle Edition mit „The Finger“ vor dem Weißen Haus auf Skateboard-Decks …

Eine Zusammenstellung dieser Motive zeigt die Seite:
http://gofuckyou.altervista.org/ai-weiwei-fuck-off/

Eine grafische Version von 2015 ist auch als Wandtapete entstanden…AiWeiwei-finger-1-xnc1

Ein Objekt, das diese Reihe zusammenfasst, ist „The Artist’s Hand“ von 2017. Der originalgetreue Abguss der Hand des Künstlers in der respektlosen Geste lässt selbst die Fingerrillen erkennen. Das Objekt aus Kunstharz hat eine silbern metallisch glänzende Beschichtung aus Rhodium erhalten, einem raren und teuren Metall. Die Auflage betrug 1000 Exemplare mit integrierter Signatur auf der Unterseite. Sie wurden im Rahmen einer Charity-Aktion zu Gunsten des New Yorker Public Art Fund angeboten und waren nach wenigen Stunden ausverkauft. Seither sind die Preise auf fünf- bis zehnfache Beträge gestiegen…

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(Fotos: NY Public Art Fund / Ebay for Charity)

Eine weitere Charity-Aktion lief 2018 ebenfalls über die Internet-Plattform Ebay – mit sechs von mehr als 200 Laser-gestanzten Banner-Fahnen nach Fotos von Einwanderern und Menschen aus Flüchtlingslagern. Darunter auch ein bekanntes Porträt von Dr. Sigmund Freud (1856-1939), der als Begründer der Psychoanalyse gilt und 1938 nach London emigrierte, um als Jude der Verfolgung durch Nationalsozialisten zu entgehen…AiWeiwei-banner-set-6-1

Dr. Freud aus der Serie „Banners“

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Das meistgefragte Motiv der Edition und Original in der Ausstellung „Good Fences Make Good Neighbors“ in New York – geplante Auflage maximal 500 Exemplare.

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(Nach Robert Longo’s Zeichnung aus „Freud Cycle“, 2002: Türschild und Guckloch an der Wiener Wohnung von Sigmund Freud;
Foto/Montage: Michael Burzan)

Weitere „Stinkefinger“

Der erste fotografische Nachweis eines „Stinkefinger“ stammt übrigens laut Wikipedia aus dem Jahr 1886, gezeigt vom Spieler Charles Radbourn (1854-1897) auf einem Gruppenbild zum Major League Baseball Opening Day mit seiner Baseball-Mannschaft, den „Boston Beaneaters“ und den „New York Giants“ …

Den „Stinkefinger“ im Straßenverkehr zu zeigen, ist in Österreich keine strafbare Handlung – wie vor einigen Monaten festgestellt wurde …

Urteil nach www.blick.ch

Eine andere Interpretation bietet die aus Olivenholz geschnitzte Skulptur „Vaffanculo – Stinkefinger“ von Rolf Horn, der 1944 in Prag geboren wurde und seit 1992 als Maler, Schriftsteller, Bildhauer und Olivenbauer in der Toskana lebt …

Vaffanculo – Stinkefinger

„Stinkephallus“ – Aus weiblicher Sicht…

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Schöner Schein: 0-Euro-Noten mit österreichischen Motiven

16 Montag Apr 2018

Posted by Burzan/Kurtz in Fundstücke, Musik, Uncategorized, Zeitgeschichte

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2017, Alpenzoo, Auflage, Ausgabe, Ausverkauf, Österreich, Banknote, Bauwerke, Big Ben, Brexit, Briefmarkenspiegel, Druckerei, EIsenstadt, Euro, Hologramm, Hundertwasser, Innsbruck, Joseph Haydn, Kunsthaus, limitiert, Mozarthaus, Museum, Noten, Null, Oberthur, Rückseite, Richard Faille, Salzburg, Sammlung, Schöner Schein, Sehenswürdigkeit, Shop, Souvenir, Tourismus, Vorderseite, Wasserzeichen, Werbung, wertlos, Wien

In heutigen Zeiten virtueller Währungen erlebt man immer wieder, dass gigantische Werte „aus dem Nichts“ entstehen können. Dennoch mag man es für einen Scherz halten, dass Scheine im Banknoten-Look mit Wertangabe von 0 Euro reißenden Absatz finden. Inzwischen verbreitet sich dieser Trend auch in der Alpenrepublik.

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Vom Alpenzoo Innsbruck zum Wiener Kunsthaus

Die ersten österreichischen Ausgaben stammen aus dem Jahr 2017. Den Anfang machte der Alpenzoo Innsbruck mit seiner Erstausgabe als 0-Euro Souvenir Schein in Höhe von 10.000 Stück, der Tierporträts mit Steinbock und Luchs zeigt. Inzwischen ist 2018 eine zweite Auflage erschienen, erkennbar an der geänderten kleinen Jahreszahl rechts neben der Europaflagge unter „ALPENZOO“ und rückseitig dem Turm von Belém statt Big Ben.

Ersten Euro #Souvenir Scheins #Österreich jetzt an der #Alpenzoo #Innsbruck auf ORF Tirol TV – jetzt zugreifen !#Tourismus #Tiere #Spende pic.twitter.com/kD4V2Ys7Bh

— EuroSchein Souvenir (@EuroSouvenirDE) April 20, 2017

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Auch das Mozarthaus in Salzburg ließ 2017 eine limitierte Auflage von 10.000 Exemplaren produzieren. Sie scheint noch zum günstigen Ausgabepreis von zwei Euro erhältlich zu sein.
Mozarthaus Souvenir-Note

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Das KUNST HAUS WIEN (Hundertwasserhaus), ein von Friedensreich Hundertwasser gestaltetes Museum, bietet seine  0-€uro Souvenir-Scheine seit 2017 in limitierter Auflage von 5000 im Museumsshop sowie Online zum Preis von 15 Euro für fünf Stück an.
(museumshop@kunsthauswien.com, www.kunsthauswien.com)
Kunsthaus Wien Null-Scheine

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Im April 2018 erschien der erste Null-Euro-Souvenir-Schein im Burgenland: Eisenstadt gab die Edition heraus, vorderseitig mit einem Porträt von Joseph Haydn, Noten einer Komposition und dem Zitat „Meine Sprache verstehet man auf der ganzen Welt“. Die Auflage ist auf 5000 Stück limitiert.
www.krone.at

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Das Konzept der 0-Euro-Scheine kreierte der Franzose Richard Faille, der zuvor bereits ein immenses Sortiment an Erinnerungsmedaillen in Umlauf gebracht hatte. Die Papier-Souvenirs werden seit 2015 in seinem Auftrag von der französischen Wertdruckerei Oberthur Technologies auf Spezialpapier gedruckt und weisen Sicherheitsmerkmale auf, die auch für Banknoten typisch sind: Wasserzeichen und Metallstreifen, Hologramme und Durchsichtsregister, fluoreszierende Farbe, Mikroschrift und eine fortlaufende Kontrollnummer mit vorangestellten Kennbuchstaben. Oberthur gilt als drittgrößtes Unternehmen der Welt für die Herstellung von Banknoten und produziert seit einigen Jahren auch echte Euro-Scheine für Deutschland, Finnland, Frankreich, die Niederlande, Slowakei, Slowenien und weitere Staaten.

Das Format der violetten Souvenirdrucke beträgt einheitlich 135 mal 74 Millimeter. Die Vorderseiten sind nach Wünschen der jeweiligen Auftraggeber gestaltet, in der Regel mit Attraktionen und Sehenswürdigkeiten bedruckt, die für den Tourismus werben und auf Freizeitparks, Museen oder Zoos verweisen. Die einheitlichen Motive der Rückseiten zeigten 2015 zunächst französische Bauwerke – Eiffelturm und Notre-Dame in Paris, den Mont-Saint-Michel im Norden und den Pont du Gard im Süden. 2016 erfolgte die Umstellung auf Bauten aus europäischen Ländern, darunter das Brandenburger Tor sowie das „Manneken Pis“ aus Brüssel. Nachdem Großbritannien den „Brexit“ beschlossen hatte, wurde Mitte 2017 der Londoner „Big Ben“ durch den Turm von Belém bei Lissabon ausgetauscht. Inzwischen verbreiten sich die Null-Noten wie ihre Darstellungen durch Lizenznehmer über ganz Europa.

Auch wenn als Nominalwert Null Euro angegeben sind, kosten die Souvenirscheine schon bei Erscheinen ein paar Euro. Dass viele Interessenten bereit sind, die Startpreise zu bezahlen, zeigen die raschen Ausverkäufe bei etlichen Sorten. Die Auflagezahlen bewegen sich überwiegend zwischen 5000 und 20 000 Stück. Sind sie bei den Herausgebern vergriffen, werden die Kurse von Angebot und Nachfrage bestimmt. Nachauflagen kommen vor, werden aber durch unterschiedliche Nummerierung gekennzeichnet.

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In Deutschland umfasst inzwischen eine komplette Sammlung deutscher 0-Euro-Scheine rund 100 Sorten, für die bereits mehr als tausend Euro verlangt werden. Der teuerste Problemfall ist die Ausgabe „MSV DUISBURG“ von 2016, für die schon mehrere Hunderter bezahlt wurden. Ein Stromanbieter nutzt sie als exklusive Prämie bei Vertragsabschlüssen, daher kam bisher nur ein Bruchteil der 5000er-Auflage auf den Markt. Für zwei Stücke mit aufeinanderfolgenden Nummern erwartete ein Internet-Anbieter allen Ernstes 1600 Euro … Doch da hört der Spaß für Liebhaber offenbar noch lange nicht auf – ein Katalog und Albenblätter sind bereits erschienen…

Michael Burzan

Links :
Michael Burzan: Artikel im Briefmarkenspiegel April 2018
Der Standard (2017)

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