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Im Mai 2014 war es soweit: Österreich wurde nach dem Sieg von Udo Jürgens 1966 endlich wieder einmal Gewinner eines Eurovision Song Contest!
Es war für mich das Jahr, in dem ich erstmals den ESC live erleben wollte – ohne zu ahnen, welche Strapazen damit verbunden sind… Kopenhagen als Hauptstadt Dänemarks schien nicht allzu weit entfernt, zumindest näher als viele entlegenere Städte, in denen die Veranstaltungen dank ihrer jeweiligen Gewinner des Vorjahres abgehalten werden.
In memoriam: Lys Assia (geboren am 3. März 1924 als Rosa Mina Schärer; † 24. März 2018), die Gewinnerin des ersten Grand Prix Eurovision de la Chanson 1956 in Lugano für die Schweiz
(c: Archiv Burzan/PhilaTec).
Meine wieder erwachte journalistische Begeisterung für diesen europaweiten musikalischen Wettbewerb entstand vor allem durch die Feststellung, dass er im selben Jahr „geboren“ wurde wie ich – und sich jedes Jahr unseres Lebens seither in Liedern unterschiedlichster Stile aus verschiedenen Nationen und Kulturen in diesem Rahmen spiegeln lässt. Ein einzigartiges Kalendarium zur Entwicklung der Populärmusik und auch zur Geschichte des Fernsehens, wo der ESC inzwischen Hunderte Millionen Zuschauer und Fans in aller Welt findet. Aber wie sieht das Ganze „live“ vor Ort aus?
Der Online-Kartenkauf war schon ein Abenteuer für sich. Mit viel Glück gelang es, zumindest Tickets für die öffentlichen Proben am Nachmittag der Semi-Finals zu ergattern, die als „Family Finale“ oder am Vorabend als „Jury-Finale“ bezeichnet werden. Die Karte für das entscheidende, im Fernsehen übertragene „Grand Finale“ konnte ich erst am Mittag des Veranstaltungsdatums via Ebay ergattern und am Flughafen von Kopenhagen vom Anbieter übernehmen, der selbst einen besseren Platz ersteigert hatte …
Fans auf dem Weg – selten mit etwas Sonnenschein zwischen Regenschauern …Merchandising – das große Geschäft mit Souvenirs und Fan-Artikeln
Mit passender Beleuchtung wurde aus der heruntergekommenen Fabrikhalle mit eilig montierten Aufbauten eine strahlende Show-Arena …
Probe-Abstimmung, um die Funktion der Video-Wände zu testen …
Das Publikum – aus allen Ländern für alle Finalisten immer begeistert dabei …
Die Kunstfigur „Lichtgestalt“ Conchita Wurst (alias Tom Neuwirth aus Oberösterreich, aufgewachsen in Bad Mitterndorf, Steiermark) überzeugte mit ihrem grandiosen Auftritt „Rise like a Phoenix“ auf dem Niveau eines James-Bond-Titelsongs, eroberte die Herze des Publikums und erhielt mit weitem Abstand verdient die meisten Stimmen. Applaus, Applaus!
Mein Fazit nach dieser Tour und einem Besuch beim folgenden Wiener ESC-Finale 2015: Es ist unabhängig vom Wetter, wesentlich stressfreier, gemütlicher und kostengünstiger, den Eurovision Song Contest vor dem Fernseher zu verfolgen, für den er an erster Stelle konzipiert wird … (und da kann man bei den grausigsten Beiträgen auch mal den Ton abschalten 😉
(Fotos: copyright Michael Burzan)