Schlagwörter
Alpl, Ansichtskarten, Briefmarken, Erzählungen, Führungen, Felix Mitterer, Geburtstag, Gedichte, Graz, Heimatdichter, Jakob der Letzte, Joanneum, Jugend, Kindheit, Krieglach, Premiere, Romane, Rosegger-Festspiele, Schneider, Steiermark, Tagespost, Todestag, Waldheimat

Im Grazer Joanneum – Museum für Geschichte läuft vom 9. Februar 2018 bis zum 10. Februar 2019 die Ausstellung „Waldheimat und Weltwandel“. Sie widmet sich den großen Themen und radikalen Veränderungen jener Zeit und stellt Peter Rosegger als Zeitzeugen und Kommentator von Bauernbefreiung und Landflucht, Industrialisierung und Urbanisierung, der sich wandelnden medizinischen Versorgung und Schulbildung oder dem aufkommenden Nationalismus vor. Dazu heißt es:
„Bis heute wird Peter Rosegger von vielen Menschen als Vermittler der regionalen Geschichte und als Zeuge des einfachen bäuerlichen Lebens geschätzt. Sein Leben und seine Literatur lassen sich jedoch von den europäischen und globalen Entwicklungen, welche die Zeit von 1848 bis 1918 bestimmen, nicht trennen.“
Zwischen dem 100. Todestag und dem 175. Geburtstag von Peter Rosegger stehen in Graz einige Sonderführungen auf dem Programm:
So 24.06. – 15:30-16:30 Uhr:
So 08.07. – 10:30-11:30 Uhr:
Luftschiff, Dreschflegel und die „Elektrische“.
Fr 13.07. – 16:00-17:00 Uhr:
Peter Rosegger. Waldheimat und Weltwandel. Kuratorinnenführung
So 22.07. – 15:30-16:30 Uhr:
Rosegger-Festspiele
Im Veranstaltungszentrum Krieglach hat am 7. Juli 2018 das Stück „Jakob der Letzte“ nach dem gleichnamigen Roman von Peter Rosegger Premiere, in einer Bühnenfassung von Felix Mitterer, der auch die Hauptrolle übernommen hat. Die Geschichte erzählt vom Bergbauern Jakob Steinreuter zu Zeiten des „Bauernsterbens“ im kleinen Altenmoos. Im Tal werben die Fabriken mit besserem Lohn, nach und nach kaufen Kapitalisten die Grundstücke auf. Jakob bleibt als letzter Bauer zu Altenmoos…
Weitere Vorstellungen: am 13., 14., 20., 21., 27., 28. Juli;
am 3., 4., 10., 11. August 2018.
Briefmarken und Ansichtskarten
Spenden-Vignetten mit Rosegger-Thematik existieren schon seit der Wende zum 20. Jahrhundert (Abb. Veuskens, philasearch).
Die erste offizielle Briefmarke zu seinen Ehren zeigt ihn auf dem Höchstwert der Wohlfahrtsserie „Österreichische Dichter“ vom 12. September 1931, an der Seite von Ferdinand Raimund (1790-1836), Franz Grillparzer (1791-1872), Johann Nestroy (1801-1862), Adalbert Stifter (1805-1868) und Ludwig Anzengruber (1839-1889).
Zum 100. Geburtstag von Peter Rosegger gab die deutsche Reichspost am 27. Juli 1943 zwei Sondermarken in Umlauf. Weitere österreichische Gedenkausgaben folgten zum 50. Todestag am 26. Juni 1968 und zum 150. Geburtstag am 5. Mai 1993.
2018 jährt sich der Todestag des steirischen Schriftstellers Peter Rosegger zum 100. Mal – aus diesem Anlass widmet die Österreichische Post AG dem heimatverbundenen Dichter eine Sondermarke, wie das Austria-Forum berichtete:
Der Waldbauernbub
Peter Rosegger kam am 31. Juli 1843 in Alpl bei Krieglach in der Steiermark als ältestes von sieben Kindern zur Welt. Seine Eltern waren Waldbauern, ein regelmäßiger Schulbesuch war dem Buben, der bei der Arbeit mithelfen musste, nicht möglich. Da er für die schwere Waldarbeit zu schwach war, für eine Ausbildung zum Pfarrer aber kein Geld vorhanden war, lernte er das Schneiderhandwerk. Bei seiner Arbeit als Schneider auf der Stör, also im Haus seiner Kunden, erfuhr er viel über das Leben seiner Landsleute. Schon bald entwickelte er eine Leidenschaft für das Lesen und begann, selbst Gedichte und Geschichten zu schreiben.
Der erfolgreiche Dichter
In der „Grazer Tagespost“ erschienen erstmals einige seiner Texte, 1869 veröffentlichte Peter Rosegger seinen ersten Gedichtband. Er erhielt Förderungen, konnte Bildungsreisen unternehmen und als Schriftsteller arbeiten. Als 1875 seine erste Frau kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes verstarb, suchte er in seiner Arbeit Zuflucht. Unter anderem gab er ab 1876 die Monatszeitschrift „Der Heimgarten“ heraus und begann, sich verstärkt mit sozialen Missständen zu befassen.
Peter Rosegger war Zeit seines Lebens seiner Heimat sehr verbunden. In seiner umfangreichen Erzählung „Waldheimat“ schilderte er seine Kindheits- und Jugenderinnerungen, der Roman „Jakob der Letzte“ befasst sich mit dem Schicksal der steirischen Bergbauern zur Zeit der Industrialisierung. Er war zeitgenössischen Strömungen wie etwa den aufkommenden Naturschutzideen gegenüber sehr aufgeschlossen und engagierte sich für soziale Projekte. Durch seinen Einsatz konnte etwa 1902 die Waldschule in seiner Heimat Alpl eröffnet werden, die den Bauernkindern erstmals die Möglichkeit eines Schulbesuchs bot.
Für seine Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement erhielt Peter Rosegger zahlreiche Auszeichnungen wie etwa das Österreichische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft und den Franz-Joseph-Orden sowie eine Nominierung für den Literatur-Nobelpreis. Er verstarb am 26. Juni 1918 in seinem Haus in Krieglach.